Tennis / Wimbledon ab Montag: Highlight auf dem „heiligen Rasen“
Am Montag beginnt der Rasenklassiker in Wimbledon. Alexander Zverev will weit kommen, Angelique Kerber das besondere Flair genießen.
Was ist das Besondere an Wimbledon? Nicht nur Boris Becker wird es warm ums Herz, wenn er an sein „Wohnzimmer“ denkt. Wimbledon ist für viele Tennisfans das Highlight des Jahres – ab Montag geht es an der Church Road in betont traditioneller Atmosphäre um ein Rekordpreisgeld in Höhe von 50 Millionen britischer Pfund (rund 59 Millionen Euro). Die Sieger im Einzel der 137. Championships kassieren fast 3,2 Millionen Euro.
Wer wird die Trophäen und das viele Geld mit nach Hause nehmen? Bei den Frauen scheint das Rennen offen. Tour-Dominatorin Iga Swiatek kam in Wimbledon bislang nicht über das Viertelfinale hinaus. Die zweimalige Australian-Open-Siegerin Aryna Sabalenka, 2022-Titelträgerin Jelena Rybakina, die zweimalige Finalistin Ons Jabeur und US-Open-Champion Coco Gauff muss man auf dem Zettel haben. Auch Marketa Vondrousova als Titelverteidigerin gilt es zu beachten.
Und bei den Männern? Da ist der Kreis der Favoriten kleiner. Zuletzt haben sich drei Spieler auf Grand-Slam-Level ein Stück weit von der Konkurrenz abgesetzt: Titelverteidiger und French-Open-Champion Carlos Alcaraz ist zuerst zu nennen, dann folgen Australian-Open-Sieger Jannik Sinner und Alexander Zverev. Wimbledon ist allerdings das bislang klar schwächste Majorturnier. Niemals abschreiben sollte man Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic, der nach Meniskus-OP ein Blitz-Comeback anpeilt. Der Aufschlagriese Hubert Hurkacz meldete mit dem Finaleinzug in Halle/Westfalen seine Ambitionen an.
Wie sieht es mit Lokalmatador Andy Murray aus? Andy Murray gibt nicht auf – und kämpft unverdrossen um einen gebührenden Abschied von der großen Wimbledon-Bühne. Der 37 Jahre alte Schotte, der 2013 und 2016 bei dem Rasenklassiker triumphierte, hofft noch immer auf einen Start bei dem Montag beginnenden Grand-Slam-Turnier. „Ich habe das Gefühl, dass ich es verdiene, die Entscheidung erst in letzter Sekunde zu treffen“, ließ Murray über die offiziellen Turnierkanäle mitteilen: „Es ist kompliziert und wird dadurch noch komplizierter, dass ich noch einmal in Wimbledon spielen möchte.“ Entgegen anderslautender Medienberichte aus Großbritannien ist eine Teilnahme des zweimaligen Olympiasiegers damit weiter möglich. Murray hatte sich am Samstag einer Rückenoperation unterziehen müssen. The Telegraph berichtete daraufhin, eine Wimbledon-Teilnahme sei unmöglich. Zuletzt hatte der Schotte in der zweiten Runde des ATP-Turniers im Londoner Queen’s Club sein Zweitrundenmatch gegen den Australier Jordan Thompson aufgeben müssen. Immer wieder machen Gerüchte die Runde, dass der Brite nach der laufenden Saison seine von Verletzungen geplagte Karriere beendet. Zuvor will er noch einmal in Wimbledon aufschlagen. Am liebsten im Einzel, zur Not aber auch nur im Doppel an der Seite seines Bruders Jamie. „Das kann auch etwas Besonderes werden“, sagte Murray. (SID)
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