Basketball / Zeit für Revanche: Ein Pokalkracher in der ersten Runde der Coupe de Luxembourg
Es ist das Topspiel in der ersten Runde der Coupe de Luxembourg, die am Dienstag beginnt. Mit Steinsel und Düdelingen stehen sich kurioserweise die beiden Meisterschaftsfinalisten der letzten Saison gegenüber. Für Noah Medeot und Kevin Moura ein echter Härtetest früh in der neuen Spielzeit.
„Ich bin mir sicher, dass sie Feuer unter dem Hintern haben werden“, gibt Amicale-Kapitän Noah Medeot mit einem Lachen zu. Rund fünf Monate nach der spektakulären Finalserie im nationalen Basketball, in der sich die Amicale Steinsel erst im fünften und alles entscheidenden Spiel den Meistertitel gegen den T71 Düdelingen geholt hatte, stehen sich beide Mannschaften am Mittwoch in der ersten Pokalrunde erneut in einem wichtigen Spiel gegenüber. „Nach dem Finale der letzten Saison haben sie auf jeden Fall eine Rechnung offen und werden von Beginn an Vollgas geben. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Wäre es ein normales Meisterschaftsspiel, wäre die Intensität bestimmt anders als sie in so einem Pokalspiel sein wird“, erklärt der Steinseler Kapitän weiter.
Auch T71-Spielführer Kevin Moura muss schmunzeln, als er auf das Erstrunden-Los angesprochen wird, gibt sich im Endeffekt aber gelassen: „Wenn man den Pokal holen will, muss man eben jeden Gegner schlagen, auch den Champion.“ Im Endeffekt kann er dem Duell gegen Steinsel sogar etwas Positives abgewinnen: „Um ehrlich zu sein, ist mir so ein Spiel, das bei 0:0 beginnt, lieber als eine Partie gegen einen Zweitligisten, der mit einem Zehn-Punkte-Bonus startet.“ Der Düdelinger weist gerade auf die Gefahr bei Duellen gegen Nationale-2-Teams hin: „Diese Teams sind doppelt motiviert und wenn sie dann einen guten Start erwischen und plötzlich mit 20 Punkten in Führung liegen, dann wird es mental ziemlich schwierig.“ Nachdem sich der T71 in den letzten Jahren jeweils früh im Pokalwettbewerb verabschiedet hatte, ist für Kevin Moura die Devise aber klar: „Wir wollen endlich mal wieder die erste oder zweite Runde überstehen, so viel steht fest.“
Perfekter Saisonstart
Dass das Duell zwischen den beiden Meisterschaftsfinalisten von 2022 einiges versprechen dürfte, wird klar, wenn man sich die Tabelle der noch jungen Saison anschaut. Sowohl Steinsel als auch Düdelingen sind perfekt in die neue Spielzeit gestartet und zählen zu den vier Mannschaften, die nach dem zweiten Spieltag noch ohne Niederlage sind. „Wir sind froh, dass wir die beiden Spiele gewonnen haben, vor allem im Vergleich zur letzten Saison“, betont Noah Medeot mit einem Lachen, denn vor einem Jahr hatte Steinsel bekanntlich die ersten fünf Saisonspiele allesamt verloren, sogar nur eine Begegnung der ersten acht für sich entschieden.
Dass der Start in diesem Jahr so gut gelungen ist, beruhigt auch den Steinseler Kapitän, immerhin ging man mit so einigen Fragezeichen in die Saison 2022/23. Denn der Meister ist nicht von Veränderungen verschont geblieben, muss zwei neue Profi-Spieler sowie den weiteren Neuzugang Scott Morton integrieren, während mit Tom Konen ein wichtiger Akteur verletzungsbedingt bis Januar ausfallen wird: „Es gibt sicherlich Details, an denen wir arbeiten müssen, wie die Kommunikation in der Defensive oder die Tatsache, dass wir wieder in jedem Viertel drei Minuten haben, in denen wir es lockerer angehen lassen. Doch die zwei Siege beruhigen und nehmen natürlich etwas Druck.“ So versucht auch der Kapitän, genauso wie eine Reihe jüngere Spieler, ihre Chance zu nutzen und wertvolle Spielminuten zu sammeln: „Jetzt oder nie. Es geht nicht darum, 15 Punkte pro Spiel zu erzielen, sondern sich auch mal durch einen wichtigen Rebound zu empfehlen.“ Dem Trainer zeigen, dass er ihnen vertrauen kann, das ist das Ziel der Steinseler Ersatzspieler und dies wollen sie sicherlich auch im Spitzenduell am Mittwochabend unter Beweis stellen.
Kontinuität
Mit Siegen gegen die Musel Pikes und Mitfavorit Walferdingen war auch der T71-Start in dieser Saison erfolgreich. Wie wichtig die Kontinuität im Team ist, betont Kevin Moura: „Unsere beiden Profis sind geblieben und wir müssen gerade auf diesen Positionen nicht bei null anfangen. Nach der letzten Chaos-Saison wirklich ein gutes Gefühl.“ Mit einem leichten Lachen spricht Moura den Verschleiß an Profi-Spielern an und das Glück, mit Greenwood und Taylor zum Schluss dann doch das passende Duo gefunden zu haben. Großes Lob hat er auch für den neuen Trainer Yves Defraigne: „Er ist super strukturiert, besitzt viel Erfahrung und ist menschlich wirklich toll. Er bringt das Team definitiv weiter.“ Der T71-Kapitän betont zugleich, dass er in seiner bisherigen Karriere kaum einen so guten Trainer erlebt hat: „Nach der letzten Saison war man natürlich skeptisch. Doch er hat bereits vor seiner Verpflichtung Einzelgespräche gesucht und man konnte sehen, dass es passt. Hier wurde definitiv nicht blind irgendjemand engagiert.“ Dass auch Neuzugang und Nationalmannschaftskollege Mihailo Andjelkovic passt, ist für Kevin Moura klar und so hebt er vor allem das bereits sehr gute Kollektivspiel hervor, welches das Spiel gegen Walferdingen am Samstag zugunsten seiner Mannschaft entschied.
Dass man Steinsel trotz der vielen Veränderungen keinesfalls unterschätzen sollte, ist für Kevin Moura sicher: „Sie haben schließlich noch immer Bobby Melcher in ihren Reihen, der das Ganze leitet.“ Auch für Noah Medeot gehört der T71 zu den großen Favoriten der neuen Saison: „Dass man den T71 schlagen kann, haben wir aber in der letzten Saison gezeigt. Wir müssen einfach von Beginn an bereit sein.“ Dass es ein Spiel mit Revanchecharakter wird, ist für beide Kapitäne klar. Und so dürfen die Basketballfans bereits gespannt sein, wer schlussendlich den Einzug in die nächste Runde schafft.
Programm
Coupe de Luxembourg, 1/16-Finale:
Am Dienstag:
20.30: Kordall (+10) – Contern
Am Mittwoch:
20.00: East Side Pirates (+20) – Musel Pikes
20.00: Préizerdaul (+10) – BC Mess
20.15: Düdelingen – Steinsel
20.30: Schieren (+ 10) – Hostert
20.30: Racing (+10) – Zolver
Am Donnerstag:
19.30: Bettemburg (+10) – Mamer
20.00: Hesperingen (+10) – Wiltz
20.15: Käldall (+10) – Mersch
20.30: Mondorf – Bascharage
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