Zwischen den Klängen des bekannten WM-Hits von 2010 „Waka Waka“ versammelten sich am Freitagabend auf dem Glacis-Platz Fans beider Lager, um das EM-Viertelfinalspiel zu verfolgen. Der Andrang war so groß, dass viele Besucher bis zum Anpfiff vor den Eingangstoren warten mussten. Die Stimmung vor dem Spiel war durchweg positiv. Fans jeder Altersgruppe waren vor Ort, um sich diese elektrisierende Partie gemeinsam anzusehen.

Die Meinungen der Fans waren vielfältig. Vera, eine leidenschaftliche Anhängerin Portugals, und Morgane, die für Frankreich die Daumen drückte, „freuten sich in erster Linie auf die Atmosphäre“, obwohl sie beide dem jeweils anderen Team zugetan waren. Für die beiden Freundinnen war es das erste Mal, dass sie an einem Public Viewing auf dem Glacis-Platz teilnahmen. Besonders im portugiesischen Fanlager war die Hoffnung vor dem Spiel groß.

Als die Partie begann, ertönte aus den Kehlen der französischen Fans lautstark „La Marseillaise“. Doch die Klänge wurden schnell übertönt von der Mehrheit der anwesenden Portugiesen, die inbrünstig „A Portuguesa“ anstimmten. Trotz der festlichen Vorzeichen blieb die Stimmung in der ersten Halbzeit vergleichsweise ruhig, da das Spiel selbst eher ereignislos verlief. Mit Einbruch der Nacht füllte sich der Glacis-Platz jedoch weiter und die Spannung wuchs merklich.

Nach einer enttäuschenden ersten Hälfte setzte das französische Publikum auf eine kraftvolle Aufholjagd. Währenddessen äußerte sich eine portugiesische Anhängerin optimistisch: „2:0, Ronaldo und Leão“, prognostizierte sie überzeugt.

Nach wenigen Spielminuten und der ein oder anderen 4-Euro-Bier-Runde wurde die Stimmung unter den Fans merklich angeheizt. Trotz des 0:0 hatten die französischen Fans in den letzten 20 Minuten der zweiten Hälfte mehr Grund zum Jubeln, da ihre Mannschaft gefährlicher agierte. Das Klima unter den Zuschauern erreichte seinen Höhepunkt mit einigen Fangesängen und „Siiii“-Rufen, als Ronaldo auf dem großen Bildschirm erschien.

Kurz vor Beginn der Verlängerung machte sich eine Enttäuschung breit: An den Getränkeständen herrschte bereits vorzeitig gähnende Leere, denn der Alkoholvorrat war erschöpft.

Nach einer eher ereignisarmen Nachspielzeit kam es schließlich zum Elfmeterschießen, das die Gemüter noch einmal in Wallung versetzte. João Félix traf unglücklich nur den Pfosten, während Theo Hernandez souverän den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Jubelnd sangen die französischen Fans die Marseillaise und skandierten „Allez les Bleus“, während die portugiesischen Anhänger mit betrübten Gesichtern Richtung Tram schlenderten.

• Über
• Letzte Artikel

No Author

Letzte Artikel von No Author (Alle anzeigen)

• Sandy Artuso macht mit „Queer Little Lies“ Esch zum queeren Kultur-Hotspot - 26. November 2024.
• Gewerkschaften und Grüne kritisieren „Angriffe der Regierung“ auf Luxemburgs Sozialmodell - 26. November 2024.
• Sozialwohnungen statt Leerstand: Was die „Gestion locative sociale“ Eigentümern bieten kann - 26. November 2024.