WM-Qualifikation / Zu unpräzise, zu langsam: Luxemburg verliert 1:4 in Serbien
„Wenn wir wie bei der Niederlage 2019 unpräzise und langsam sind, haben wir gegen Serbien keine Chance“, hatte Nationaltrainer Luc Holtz am Tag vor dem WM-Qualifikationsspiel gesagt. Leider war genau dies am Samstagabend in Belgrad in der ersten Hälfte wieder der Fall – trotz einer Steigerung nach dem Dreh. Die 1:4-Niederlage wurde aber zu spät eingeleitet. Serbien sicherte sich durch diesen Sieg Platz zwei in der Gruppe A, während Luxemburg mit sechs Punkten weiterhin auf dem dritten Rang steht. Weiter geht es für die „Roten Löwen“ am Dienstag mit dem Freundschaftsspiel gegen Katar im neuen Nationalstadion.
Im Marakana-Stadion von Belgrad nahm Luc Holtz eine taktische Veränderung vor und ließ seine Mannschaft in einem 5-3-2-System auflaufen. Ein taktische Variante, die der luxemburgische Nationaltrainer bereits in den Freundschaftsspielen gegen Schottland und Norwegen erfolgreich getestet hatte. Aufgrund dieser Aufstellung fand sich Olivier Thill auf der Bank wieder. Mica Pinto, der sich beim 2:1-Erfolg gegen Aserbaidschan an den Adduktoren verletzt hatte, war am Samstagabend wieder fit und kam auf seiner gewohnten linken Abwehrseite zum Einsatz. Holtz musste gegen Serbien auf Lars Gerson, Vincent Thill, Marvin Martins und Vahid Selimovic (alle verletzt) verzichten. Bei den „weißen Adlern“ gab es keine größeren Überraschungen in der Startformation. Dragan „Piksi“ Stojkovic ließ seine Elf in einem 3-5-2-System auflaufen.
In der ersten Viertelstunde war Serbien zurückhaltender als erwartet. Der Ansturm blieb aus. Luxemburg stand defensiv gut. Beim Umschaltspiel fehlte jedoch die nötige Präzision. Zudem wurde die FLF-Auswahl früh von der Heimelf gestört. Entlastende Momente gab es demnach nicht und die „Roten Löwen“ standen deshalb vor allem sehr tief.
Ab der 20. Minute kamen die „weißen Adler“ stärker auf. Moris musste seine erste große Parade des Abends gegen Tadic auspacken (20.). Drei Minuten später gingen die Serben in Führung. Nach einer schnellen Passkombination, schickte Milinkovic-Savic seinen Teamkollegen Mitrovic in die Tiefe. Der Stürmer vom FC Fulham war frei, da Carlson zu spät reagierte und erzielte das 1:0. Es war das sechste Tor im vierten Spiel der laufenden WM-Qualifikation für Mitrovic.
Auch nach dem Gegentor war das Spiel der Luxemburger zwar diszipliniert aber umständlich. Glück hatte die Holtz-Elf als Mitrovic in der 30. einen Kopfball nicht richtig traf. Doch der zweite Streich an diesem Abend von Mitrovic folgte noch vor der Pause. Kostic setzte sich auf der linken Seite gegen Jans durch. Seine Flanke landete bei Mitrovic, der per Kopfb zum 2:0 verwandelte (35’). Ein vermeidbarer Treffer, denn Mahmutovic hatte den serbischen Torschützen mutterseelenallein gelassen. Die einzige Chance der Luxemburger in der ersten Hälfte hatte Barreiro in der 25. mit einer Direktaufnahme die über das Tor segelte.
Olivier Thill sorgt kurz für Hoffnung
In der Hälfte brachte Holtz Olivier Thill für Enes Mahmutovic und stellte von einer Fünfer- auf eine Vierererabwehrkette um. Der neue Mann auf dem Platz hatte gleich eine sehr gute Chance den Ausgleich zu erzielen. Nach einem Fernschuss von Bruder Sébastien kam er an den Ball, konnte ihn jedoch aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbringen (47.). Aber auch nach dieser Aktion war das Spiel der Luxemburger geprägt von unpräzisen Pässen, die es den Serben immer wieder ermöglichte in Richtung Tor von Anthony Moris zu ziehen. So wie beim Schuss im Strafraum von Kostic (57.), den Moris parierte.
Trotz alledem war Luxemburg in der zweiten Hälfte präsenter, konzentrierter und zweikampfstärker in der zweiten Hälfte. Der serbische Abwehrblock um die drei Innenverteidiger Milenkovic, Nastasic und Pavlovic stand jedoch extrem sicher.
Aus dem Nichts kam Luxemburg in der 77. Minute zum Anschlusstreffer. Rodrigues legte im Strafraum für O. Thill ab, der mit einem präzisen Schuss dem serbischen Torwart Rajkovic keine Chance ließ. Serbien reagierte jedoch sofort und erhöhte den Druck. Drei Chancen in Folge waren die Folge und der alte Abstand wurde in der 81. Minute wieder hergestellt. Nach einer Flanke ging Chanot unglücklich zu Boden und brachte zudem noch den Ball im eigenen Tor unter.
Damit war die Partie endgültig gelaufen und Luxemburgs Hoffnung auf eine Sensation zerstört. In der Schlussphase gab es noch ein Debüt zu feiern. Das 17-jährige Talent Yvandro Borges (Borussia Mönchengladbach) kam zu seinem ersten Einsatz für die „Roten Löwen“. Er musste mit ansehen wie Rodrigues wegen eines Foulspiels die Ampelkarte sah und Milenkovic kurz vor dem Abpfiff das Resultat auf 4:1 schraubte.
Statistik
Serbien: Rajkovic – Milenkovic, Nastasic (84. Veljkovic), Pavlovic – Lazovic, Lukic (70. Vlahovic), Milenkovic-Savic, Gudelj, Kostic (70. Radonjic) – A. Mitrovic (84. Jovic), Tadic (90. Maksimovic)
Luxemburg: Moris – Jans, Chanot (90. Skenderovic), Mahmutovic (46. O. Thill), Carlson, Pinto – C. Martins, S. Thill (90. Borges), Barreiro – Rodrigues, Sinani (90. Deville)
Schiedsrichter: Meler – Eyisoy, Komurcuoglu
Gelbe Karten: Tadic – C. Martins, Rodrigues
Gelb-Rote Karte: Rodrigues (90., wdh. Foulspiel)
Torfolge: 1:0 S. Mitrovic (23.), 2:0 S. Mitrovic (35.), 2:1 O. Thill (77.) 3:1 Chanot (81. Eigentor), 4:1 Milenkovic (90.)
Beste Spieler: Pavlovic, A. Mitrovic, Tadic – Barreiro, Pinto, O. Thill
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