Auftakt der BGL Ligue / Zuschauer ja, Covid-Tests für alle Spieler nein
In genau einer Woche beginnt die BGL-Ligue-Saison 2020/21. Derzeit gibt es noch sehr viele ungelöste Probleme. Die Zuschauer und deren Sicherheit beschäftigen die Vereine gerade am meisten. Aber auch die Covid-Tests sorgen für viel Aufregung – vor allem bei den Europapokalteilnehmern.
In Differdingen hat man bereits vor über zwei Wochen vorgesorgt. Mit Hilfe von Absperrbändern wurden im Stade Municipal die Sitze gekennzeichnet, auf denen Zuschauer während der Testspiele Platz nehmen konnten. Im Stadion selbst gibt es Hinweise auf die Maskenpflicht und Desinfektionsmittelspender. Dieses Konzept wird auch zum Auftakt der BGL Ligue beibehalten. Vorgaben gab es für die Differdinger nicht.
„Weder die Gemeinde noch der Fußballverband hat uns klare Anweisungen gegeben. Das ist traurig. Wir plagen uns mit einer großen Ungewissheit herum. Jeder macht ein bisschen, wie er denkt“, sagt D03-Präsident Fabrizio Bei. Das Oberkorner Stadion hat ein Fassungsvermögen von rund 1.800 Sitzplätzen. Laut aktuellem Stand der Dinge dürften am zweiten Spieltag beim Duell gegen Rosport nur 600 Zuschauer zugelassen werden. Bei rechnet jedoch damit, dass die Gemeinde Lockerungen aussprechen wird und 900 Gäste ins Stadion dürfen.
Der D03-Präsident hat sich mit dem aktuellen Stand der Dinge abgefunden und versucht, mit seinem Verein auf der sicheren Seite zu sein. Nicht einverstanden ist Bei jedoch mit den Covid-Tests. Aktuell sind nur die vier Europapokalteilnehmer Fola, Niederkorn, UT Petingen und Déifferdeng 03 dazu verpflichtet, sich alle vier bis sieben Tage testen zu lassen. Zum Auftakt der BGL Ligue treffen die Differdinger auf Hesperingen. Der Swift hat seinen Spielern zwar ans Herz gelegt, sich testen zu lassen, eine Pflicht besteht jedoch nicht. „Wenn die anderen Teams sich nicht testen lassen, hat das System eigentlich keinen Sinn. Drei Tage nach der Auftaktpartie müssen wir nach Bosnien-Herzegowina (Europa-League-Spiel gegen Zrinjski Mostar, Anm. d. Red.) reisen. Wenn wir Pech haben, sind dann ein paar Spieler positiv“, sagt ein besorgter Bei. Diesen Aussagen schließt sich Folas Vizepräsident Gilbert Goergen an: „Es ist schlimm, dass nicht jeder Spieler getestet wird. Da hätte ich mir mehr vom Fußballverband und vom Sportministerium erwartet.“
Wir plagen uns mit einer großen Ungewissheit herum. Jeder macht ein bisschen, wie er denkt.Präsident von FC Déifferdeng 03
Es ist schlimm, dass nicht jeder Spieler getestet wird. Da hätte ich mir mehr vom Fußballverband und vom Sportministerium erwartet.Vizepräsident Fola Esch
Teure Covid-Tests
Ein Grund, warum sich die anderen zwölf Mannschaften der BGL Ligue nicht regelmäßig testen lassen, ist das liebe Geld. Rund 1.200 Euro kostet es, um eine komplette Mannschaft einmal von einem Laboratorium testen zu lassen. „Da kommen schnell einmal 20.000 Euro zusammen, die so nicht im Budget vorgesehen waren. Wir haben unseren Spielern gesagt, dass sie sich regelmäßigen Tests unterziehen müssen. Besser wäre es jedoch, wenn das Sportministerium ein Voucher-System für alle Sportler ausarbeiten würde, damit wir diese Kosten gedeckt bekommen“, sagt Paul Lopes.
Der Präsident von RM Hamm Benfica hat jedoch noch ganz andere Sorgen. Im Stadion auf Cents gibt es nur rund 150 Sitzplätze. Der nationale Fußballverband FLF hat die Vereine jedoch in einem Schreiben darum gebeten, dass alle Zuschauer während der Spiele einen Platz einnehmen müssen. RMHB müsste in diesem Fall Bierbänke organisieren. Ansonsten riskiert der Verein, viele Zuschauer am Eingang zurückweisen zu müssen. „Ich weiß nicht, wie wir das hinbekommen könnten. Die Stadt Luxemburg hat sich bisher auch noch nicht zu diesem Thema geäußert. Wir werden uns an diesem Wochenende noch einmal zusammensetzen und beraten, wie wir alles umsetzen können“, sagt Lopes.
Online-Tickets und mehr Security
Bierbänke stehen auf dem „Gaalgebierg“ für das Derby gegen die Jeunesse (Samstag, 22. August um 20.00 Uhr) bereit. „Wir können rund um die Buvette rund 200 Leuten während der Halbzeitpause oder nach dem Spiel einen Platz bieten“, sagt Fola-Vizepräsident Gilbert Goergen. Vor dem Spiel am Eingang und während der Partie werden in Esch Getränke an die Zuschauer verkauft. Fast so wie im Kino. D03 wird nur 75 Zuschauern Eintritt in das Lokal gewähren. „Alle müssen sich hinsetzen und werden bedient“, erklärt Bei.
Genau wie Déifferdeng 03 ist die Fola auch gerade dabei, ein Online-Ticketing-System auszuarbeiten. „Ob die Zuschauer bereits kommende Woche davon Gebrauch machen können, wird sich in den nächsten Tagen zeigen“, sagt Goergen.
Das Escher Derby dürfen laut aktuellem Stand der Dinge nur rund 950 Zuschauer sehen. Jeder zweite Platz muss freigelassen werden und die Tickets sind nummeriert. Zusätzliche Security wird sowohl im Stade Emile Mayrisch als auch in Oberkorn oder auf den anderen Plätzen dafür sorgen, dass die Anhänger die Abstände einhalten. Ein weiterer Kostenpunkt für die Vereine. „Anstatt drei müssen wir zehn bis 15 Sicherheitsleute bezahlen“, erklärt Bei.
Der nationale Fußballverband hat gestern noch einmal alle Vereine an die gültigen Regeln für Sportveranstaltungen erinnert. Diese besagen, dass die Zuschauer Masken tragen müssen, wenn der Zwei-Meter-Abstand bei einer Ansammlung von mehr als zehn Menschen nicht garantiert ist. In der Verantwortung stehen aber auch die Gemeinden – die Besitzer der Sportanlagen sind. „Bis auf Esch hat sich bisher noch keine Gemeinde eingemischt. Die Vereine können sich organisieren, wie sie wollen, solange sie dabei die Regeln befolgen“, sagt Joël Wolff, Sekretär des nationalen Fußballverbandes FLF.
„Learning by doing“ heißt es demnach in den kommenden Wochen für alle Vereine in dieser ungewohnten und unsicheren Situation.
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Wieso so etwas Unwichtiges wie Fußball zugelassen wird und Tote billigend in Kauf genommen werden, ist mir schleierhaft.
Wenn wir alles Unwichtige weglassen würden,gäbe es das Virus nicht oder zumindest die Pandemie.Die Spaßgesellschaft zahlt den Preis. Wir fahren Rad um die Umwelt zu schonen,jetten aber nach China um die Mauer zu betrachten. Wir kaufen ein E-Auto und am Wochenende fahren wir unseren Oldtimer von 1930 spazieren oder nehmen an einem Mähdrescherrennen teil usw.usw. Jetzt tragen wir Masken,waschen uns aber die Hände nur einmal am Tag oder legen uns an einen überfüllten Strand etc.Mir scheint wir wollen einfach nur leben,auch wenn wir früher gehen müssen.