Sanem / Vernunftehe LSAP-CSV wird nicht geschieden
In der Gemeinde Sanem bleibt es bei Rot-Schwarz. Alle Oppositionsparteien sind mit einem Sitz im Gemeinderat vertreten. Fokus ist nicht dabei.
Es war ein langes Warten auf Resultate gestern in der Gemeinde Sanem. Veröffentlichte Listenstimmen zeigten einen Trend, aber kein klares Ergebnis. Erst spät am Sonntagabend stand fest, dass die LSAP mit 7 und die CSV mit 5 Sitzen im neuen Gemeinderat vertreten sein wird. Eine Neuauflage der Koalition stehe nichts im Wege, wie es gestern Abend im Kulturzentrum Artikuss hieß.
Sowohl die amtierende Bürgermeisterin Simone Asselborn Bintz (LSAP) als auch die Erste Schöffin Nathalie Morgenthaler gaben das zu verstehen, wohl auch, weil sich kaum eine nach außen vertretbare Alternative zeigt. Nach dem Wunsch der Fortführung einer Liebesromanze sah das zwar nicht unbedingt aus, allerdings auch nicht nach einem Schrecken ohne Ende. So ist halt Demokratie. Nicht Parteien entscheiden, sondern die Wähler.
Im Artikuss auf Scheierhaff waren gestern alle Parteien vertreten, die in der Südgemeinde Sanem angetreten sind. Dabei gab es frohe und auch traurige Gesichter. Trauer bei „déi Lénk“, die einen Sitz verlieren und fortan mit nur mehr einem Vertreter im Gemeinderat vertreten sein werden, nämlich mit der Abgeordneten Myriam Cecchetti. Jos Piscitelli, bisher Gemeinderat, sowie Patricia Arendt wurden nicht wiedergewählt. Trauer gab es aber besonders auch bei den Grünen. Nicht nur, weil sie einen ihrer zwei Sitze verlieren, sondern auch, weil sie insgeheim gehofft hatten, einen dritten Sitz zu bekommen, um somit zum Zünglein an der künftigen Koalitionswaage zu werden. Es hat nicht sollen sein. Eingefleischte Grüne zeigten sich am Sonntag mehr als enttäuscht: „Ist das der Lohn für ehrliche und zeitraubende Arbeit?“ – „Sind wir nun auf einem Niveau mit ADR und Piraten?“ Trauer gab es aber wohl auch bei Fokus, jener neuen Partei, die es zumindest jetzt auf kommunaler Ebene nicht geschafft hat, Bürger zu überzeugen.
Große Freude und Zufriedenheit gab es hingegen am Sonntagabend in der Ecke der Piraten. Spitzenkandidat Bruno Da Silva hat einen Sitz errungen. Es gab Momente, da haben die Piraten in Sanem von mehr geträumt. Trotzdem: „Wir sind sehr froh über dieses Resultat, darauf werden wir aufbauen und mit dazu beitragen, dass die Politik in der Gemeinde sich ändert“, so ein leicht euphorischer Da Silva. Sein Mandat sieht er in einer Reihe mit allen Erfolgen seiner Parteikollegen in den anderen Gemeinden des Landes, wo die Piraten angetreten sind.
Wie die Piraten, „déi Lénk“ sowie „déi gréng“ sind auch die DP und – neu – auch die ADR mit einem Sitz im neuen Gemeinderat in Sanem vertreten. Gegenüber einer starken LSAP-CSV-Mehrheit dürfte eine solch zersplitterte Oppositionstruppe es nicht leicht haben.
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