Wohnen / Immobilienpreise in den Niederlanden sinken um fast sechs Prozent
In den Niederlanden fallen die Immobilienpreise angesichts der teurer gewordenen Baufinanzierung. Im dritten Quartal seien die durchschnittlichen Hauspreise um 5,8 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr gesunken, wie der Verband der Immobilienmakler (NVM) am Donnerstag mitteilte.
Der Verband führt den Rückgang auf die steigenden Hypothekenzinsen zurück. Die durchschnittlichen Zinssätze für eine 20-jährige Hypothek ohne staatliche Garantien seien auf 4,3 Prozent gestiegen. Ende 2021 waren es noch etwa 1,4 Prozent.
Dem niederländischen Statistikamt zufolge haben sich die Immobilienpreise von 2013 bis 2021 verdoppelt. Dafür sorgten der Mangel an Wohnungen und niedrige Zinssätze. Das Wohnungsangebot ist nach wie vor knapp. Die Verkaufspreise für bestehende Häuser lagen im dritten Quartal bei durchschnittlich 425.000 Euro und damit noch um zwei Prozent höher als ein Jahr zuvor, so der Verband NVM. Im Jahr 2021 waren die Immobilienpreise in den Niederlanden (im Jahresvergleich), mit 15 Prozent, noch schneller gewachsen als in Luxemburg.
Der Ratingagentur Moody’s zufolge nimmt derzeit die Wahrscheinlichkeit sinkender Immobilienpreise in ganz Europa zu, da Inflation und Zinsen steigen, während zugleich eine Rezession droht. „Da Hypotheken teurer werden, wird die Nachfrage nach Wohnraum zurückgehen, was nach mehreren Jahren des Wachstums wahrscheinlich zu einer Abschwächung der Hauspreise führen wird“, sagen die Bonitätswächter voraus.
Trotz sinkender Preise nicht erschwinglicher
Trotz sinkender Preise dürften Immobilien für viele Verbraucher aber nicht erschwinglicher werden. Deren Ersparnisse würden wegen der stark steigenden Lebenshaltungskosten zurückgehen. Die Erschwinglichkeit von Krediten nehme insbesondere in den Niederlanden, Deutschland und Portugal ab, so die Analysten von Moody’s. „Märkte mit einem höheren Anteil kurzfristiger Kredite mit festem oder variablem Zinssatz, wie das Vereinigte Königreich und Schweden, sind einem größeren Risiko einer größeren Korrektur ausgesetzt“, hieß es.
In Luxemburg gibt es derweil noch keine Anzeichen für fallende Immobilienpreise. Auch im zweiten Quartal 2022 sind die Preise hierzulande weiter deutlich gestiegen. Verglichen mit dem ersten Quartal lag die Wachstumsrate im zweiten bei 2,1 Prozent. In den drei Monaten zuvor belief sich die Zuwachsrate auf 2,7 Prozent. Die Anstiegsrate liegt damit mittlerweile leicht unter der vom Vorjahr, und spürbar niedriger als 2020, als im Schnitt Quartalszuwächse von rund vier Prozent gemessen wurden. Ende Juni lagen die Preise somit aber immer noch deutliche 11,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Zahlen zum dritten Quartal 2022 hat Statec noch keine veröffentlicht.
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