/ Nordkorea-Krise zerrt an den Nerven von Börsen-Anlegern
Das Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea hat Anleger am Donnerstag erneut in Unruhe versetzt. Sie flohen aus Aktien und dem Euro und nahmen Kurs auf „sichere Häfen“ wie Gold. Der Preis für das Edelmetall stieg zeitweise auf ein Zwei-Monats-Hoch von 1.281,92 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich dagegen um fast einen halben US-Cent auf 1,1716 Dollar. Dax und EuroStoxx50 verloren jeweils rund ein halbes Prozent auf 12.077 und 3.452 Punkte.
„In angespannten Situationen wie diesen wollen Anleger nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden“, sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. Wer jetzt wieder in den Aktienmarkt einsteigen wolle, brauche Nerven aus Stahl. Ähnlich urteilten seine Kollegen von der BayernLB: „Die sich zuspitzende Rhetorik und die Bekanntgabe Nordkoreas, konkrete Pläne für einen Beschuss der Pazifikinsel Guam zu erarbeiten, sprechen gegen eine schnelle Auflösung des Konflikts.“ Auf Guam betreiben die USA einen Militärstützpunkt.
ThyssenKrupp und Coca-Cola überraschen positiv
Neben der Nordkorea-Krise hielt die Berichtssaison Börsianer auf Trab: „Ich hätte nicht gedacht, dass die europäischen Firmenbilanzen so gut ausfallen“, sagte James Butterfill, Chef-Analyst des Brokerhauses ETF Securities. Offenbar habe die Euro-Aufwertung der vergangenen Monate die Geschäfte nicht allzu stark beeinträchtigt. Die Gemeinschaftswährung notiert derzeit knapp zwölf Prozent über dem Niveau vom Jahreswechsel.
Für eine positive Überraschung sorgte unter anderem Thyssenkrupp. Die Margen im Stahlgeschäft hätten sich deutlich besser entwickelt als erwartet, schrieb DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp in einem Kommentar. Er bekräftigte seine Kaufempfehlung für die Aktie, die sich mit einem Kursplus von 1,5 Prozent an die Spitze des Dax setzte.
Coca-Cola HBC stiegen in London um knapp zehn Prozent auf ein Rekordhoch von 2.606 Pence. Der Limonaden-Abfüller steigerte den Gewinn um fast 21 Prozent 266,4 Millionen Euro. In Amsterdam gewannen Aegon sogar etwa elf Prozent und steuerten damit auf den größten Tagesgewinn des Jahres zu. Der niederländische Versicherer hat das Vorsteuerergebnis überraschend stark verbessert und sein Kapitalpolster für Krisenzeiten aufgefüllt.
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