Tourismus / „Tourist Award“: Steve Krack hat eine Industrieruine zum Hotel umgewidmet
Steve Krack (46) hat eine Schwäche für historische Gebäude. Sie haben für ihn eine Seele. Deren Rettung hat er sich schon lange verschrieben und jetzt sogar einen Preis dafür gewonnen. Nach dem „Prix luxembourgeois d’architecture“ krönt der „Luxembourg Tourist Award“ 2021 einmal mehr seine Karriere als Autodidakt. Er hat eine still gelegte Schlosserei im hauptstädtischen Stadtteil Bonneweg zum Hotel umgebaut.
Diese Oase der Ästhetik und Ruhe kommt unvermutet. Die rue Sigismond ist eine Wohnstraße im hauptstädtischen Viertel Bonneweg, und wäre da nicht ein Schild, würde man einfach daran vorbeifahren. Das Hotel Graace ist ein Kleinod mit Berliner Hinterhofatmosphäre. Hier hat jemand hauptstädtische Geschichte kultiviert und Industriekultur in Reinform geschaffen.
Die Vision, zwei ehemalige Schlossereihallen zum Hotel umzubauen, kann nur jemand haben, der Respekt vor historischer Bausubtanz hat. Unternehmer Steve Krack hat Glück. Während in den neunziger Jahren viele Gebäude abgerissen werden und der Liebe zum Beton weichen, hat er die Idee in einer Zeit, in der der Denkmalschutz aufgewertet ist.
Mancher Bürgerinitiative geht das zwar noch nicht weit genug, aber immerhin: Die Stadt will dieses Projekt unbedingt und unterstützt die Vision. Trotzdem dauert es acht Jahre, bevor das Hotel eröffnen kann. Friseursalon, Residenzen, Privathäuser, Restaurants und Cafés, vor dem Ideenreichtum von Autodidakt Krack ist nur weniges sicher.
Metall, Öl, Dreck und gelebtes Arbeitsleben
Mit 17 beendet er die Schule ohne Abschluss. Im Alter von 19 steigt er ins Immobiliengeschäft ein, mit 21 fängt er an, selbst zu bauen. Den „Prix luxembourgeois d’architecture“ bekommt er, der nie Architektur studiert hat, 2015 für die Ausstellungsarchitektur zu „Amicale des amis“. Es war ein Ausflug in die Kunst, denn in der Hauptsache spezialisiert er sich auf die Renovierung von alten Gebäuden. Er denkt sich eine andere Nutzung für sie aus, weil er die Seele erhalten will. Er kann sie riechen und fühlen.
Die Hallen der Graas-Schlosserei verströmten das typische Gemisch, wie es Metall verarbeitenden Betrieben eigen ist: Metall, Öl, Dreck. Außerdem haben sich in dem Gebäude Lebensgeschichten abgespielt. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang verlassen Geländer, Treppen, Türen oder Schlösser die beiden Hallen des Betriebes Richtung Auftraggeber. Nicht nur deshalb hat die Schlosserei einen Namen.
Die beiden Brüder Graas betreiben bis 2009 neben dem Metallbau einen Schlüsseldienst, der stadtbekannt ist. Krack kennt sie aus der Zeit, als er noch nicht Hotelier ist. Er ist Kunde, kauft dort für seine Projekte. Als die beiden Schlosser 2009 den Betrieb aufgeben, greift er zu und erwirbt 2012 das Gelände. Heute genießen „umweltfreundliche, Design und Architektur liebende“ Besucher, wie Krack sagt, die Atmosphäre in den 30 Zimmern.
Minimalismus und ein guter Gastgeber
Zwischen den alten Mauern und Stahlträgern der ehemaligen Hallen sind zwei neue Gebäudeformen entstanden, in denen hauptsächlich vorhandenes Material aus der Schlosserei verbaut ist. „Wir haben zuerst verwendet, was da ist“, sagt Krack. Das sind recyceltes Metall, Holz, Glas und die alten Pflastersteine der Schlosserei. Der Innenhof ist begrünt und nicht – wie sonst vielfach üblich – versiegelt.
Kühl oder gar kalt wirkt das Ganze nicht, obwohl die Materialien dies nahelegen. Das Bistro auf dem Dach macht Lust, dort zu feiern. Das Konzept überzeugt, allerdings ist der Start holprig. Krack eröffnet im März 2020, zwei Tage vor dem Lockdown. Und schließt gleich wieder. Was danach kommt, ist geschäftlich eine Zitterpartie, wie er freimütig zugibt. Gleichwohl gibt es einen Lichtblick. „Wir müssen zwar noch 15 Monate aufholen, aber die letzten zwei Monate waren sehr gut“, sagt er.
Eine Einweihungsshow mit Ehrengästen und „Pättchen“ spart er sich damals. Das entspricht nicht nur seinem Hang zum Minimalismus, der sich schon architektonisch im Hotel wiederfindet. Er will lieber für seine ersten Gäste da sein, anstatt Hände zu schütteln. Das entspricht dem Geist der „Luxembourg Tourism Awards“, deren Webseite mit den Worten „die Kunst, Gastgeber zu sein“ begrüßt. In der Kategorie „Hotel“ geht er dieses Jahr an das Graace Hotel. Verdient.
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Super;) . Virwaat net och all déi aaner Ruinen rem opbauen,restauréieren!? Eventuel Wunnraum schaafen vir Obdachloser?. Mir hun am ganzen Land valossen Heiser,Bauerenhäff,eidel Fabriken!
An mol un déi Menschen denken wou hird Déierchen welen bei sech haalen. Oft hiren eenzejen Halt vir ze liewen.
Denkt mol un déi Menschen dir Dammen an Hären Politiker!
Absolut großartig – alles! Von der Idee, seiner Ausdauer und was besonders imponiert: das Ganze ohne lange Studien, sogar OHNE Schulabschluss!!! Dürfte für manche Eltern, deren Kinder sich nicht so sehr für’s Lernen interessieren, ein Hoffnungsschimmer sein. Der Typ ist wahrlich brillant!
dat as e superprojet, wa mir am ausland an engem hotel sin, siche mir eis ëmmer esou ausgefaalen hoteler eraus. et kann ee fir esou vill kréativitéit a courage nëmme félicitéieren.