Der Wahlflüsterer ist wieder da / Parteien wetzen die Messer – haben sich aber alle lieb
Am Montag ist offizieller Auftakt der Wahlkampagne. Auftakt? Hallo? Gefühlt sind wir doch schon mittendrin! Oder was wollen uns die Flugblätter von CSV, LSAP, „déi gréng“ oder ADR sagen, die da auf des Wahlflüsterers Schreibtisch liegen? Wo die Publikationen der anderen Mitbewerber sind, weiß der Wahlbeobachter nicht mehr so genau.
Ja, er ist wieder da, aber eigentlich war er nie wirklich weg. Ab jetzt und bis nach den Wahlen am 8. Oktober wird der Wahlflüsterer sich jedenfalls immer samstags wieder zu Wort melden.
In geordneten Bahnen solle der Wahlwettbewerb verlaufen, hieß es im Januar 2023 im Abkommen (fast) aller Parteien: „Wir haben uns alle lieb“, so das Credo. Auf dass der Bessere gewinne! Ein gesetzlich verbindlicher Rahmen wurde nicht gesetzt.
Zwölf Parteien treten insgesamt am 8. Oktober an. Panaschieren wird mancherorts dann wohl etwas schwieriger – wenn der überdimensionale Wahlzettel auf dem Bonsai-Pult in der Wahlkabine ausgebreitet werden soll. Wohl dem, der sich für die Briefwahl entschieden hat oder sich am Wahltag für eine einzige Liste entscheidet.
Ab Montag wird offiziell um den Einzug ins Parlament gerungen. Ferienwünsche aller teilnehmenden Politiker sind gestrichen. Omnipräsenz wird verlangt. Der Wahlflüsterer ist da gnädiger. Er würde Politikerinnen und Politikern zumindest noch einen Gang nach Canossa erlauben.
Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Statt an Our, Sauer, Alzette oder Mosel haben CSV und Piraten in Brasilien und den USA nach dem heiligen Gral gesucht. Tja, wer das Prozentpünktchen nicht ehrt, ist des Sieges nicht wert. Es stellt sich allerdings die Frage, wer denn in Übersee am 8. Oktober wirklich stimmberechtigt ist.
„Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“, heißt es im klingonischen Glaubenskodex, oder sonst wo. Für die CSV steht diesmal alles auf dem Spiel. Die Piraten, die gestern, am Freitag, auf einem Moselschiff einen Kongress zelebrierten, dürfen das lockerer angehen. Bisher nicht veröffentlichten Umfragen zufolge dürfen sie mindestens mit vier Sitzen im Parlament rechnen. Mehr sind möglich, aber man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben, so ein weiser Vertreter der Freibeuter-Partei. Der Wahlflüsterer kann dem nur zustimmen. (Marco Goetz)
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gut dat ëch dat elo gelies hun, well bis elo hun ëch mol nach kee Piips héieren..
ah jo, së flüsteren jo nëmmen..
dann huet ët mat mengem Gehéier zë din
esou fréën ëch mëch op de nächste Samstig..
Wenn Wahlen etwas ändern würden wären sie verboten
Der Stift derADR hat die falsche Farbe