Kommentar / Krieg in Nahost: Keine zwei Extreme
Wenn es um den Konflikt im Nahen Osten geht, ist immer wieder die Rede von einer „komplexen Situation“. Das ist richtig. Aber diese Komplexität sollte nicht dazu verführen, sich in vereinfachende Erklärungsmuster zurückzuziehen. Und doch ist es genau das, was oft passiert. Die Debatte über Israel, die Hamas und Palästina ist geprägt von falschen Gleichsetzungen und Fehlschlüssen.
Der Krieg im Nahen Osten wird immer wieder als Konfrontation von zwei Extremen dargestellt, die den Mittelweg der Diplomatie verlassen und sich in einer „Spirale der Gewalt“ verloren haben. Diese „Spirale der Gewalt“ nannte der Journalist und Nahost-Experte Jan Roß kürzlich im Politikpodcast der Wochenzeitung Die Zeit eine „antiaufklärerische, verdunkelnde Vokabel“. Und er hat recht. Zunächst weil im Bild der „Spirale“ eine Unausweichlichkeit steckt, eine Unlösbarkeit, ein ewiger Kreislauf, quasi ein Naturzustand sich für immer bekriegender Gegner.
Dieser Begriff verstärkt aber eben auch die Vorstellung von zwei gleichwertigen Parteien, wo in Realität sehr asymmetrische Akteure aufeinandertreffen. Auf der einen Seite steht der Staat Israel, der sich verteidigt. Auf der anderen eine Terrororganisation, die sich außerdem einen Dreck um die Zivilbevölkerung in Gaza schert. Auch hier wird in diesen Tagen oft der Zusammenhang hergestellt, die israelische Regierung und ihre Politik seien der Grund für die Angriffe der Hamas. Die Hamas hat zwar den Anstrich einer politischen Organisation, interessiert sich aber keinen Deut für die politische Sache der Palästinenser. Ihr einziges Ziel ist die Auslöschung der Juden und die Vernichtung des jüdischen Staates.
Ähnlich verallgemeinernde Vokabeln wie die „Spirale der Gewalt“ sind der „Flächenbrand“ oder das „Pulverfass“, das sich zu entzünden droht, sollte die israelische Bodenoffensive in Gaza beginnen. Hier werden Kausalzusammenhänge verschoben. Nicht Israel hat diesen Krieg begonnen, trägt Schuld an der Eskalation, sondern die Terrororganisation Hamas. Die Warnung vor möglichen Kriegsverbrechen oder gar einem Genozid sollte in diesem Kontext mit Bedacht ausgesprochen werden. Das humanitäre Völkerrecht erkennt grundsätzlich zivile Opfer als sogenannte Kollateralschäden im Fall eines Krieges an, das ist die harte Realität. Doch muss dabei zwingend eine Verhältnismäßigkeit geboten sein. Zu beobachten und zu beurteilen, wie Israel diese Verhältnismäßigkeit in den kommenden Tagen und Wochen einhalten wird, in möglicherweise zermürbenden Gefechten in den Straßen von Gaza-Stadt und dem verworrenen Tunnelsystem der Hamas, das ist Aufgabe der internationalen Gemeinschaft.
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Man kann nicht in Unschuld Krieg fuehren , aber wer in aller Welt ist die internationale Gemeinschaft ?
Ich habe gar nichts gegen das palästinänsische Volk, doch Hamas, Islamischer Djihat (Krieg) und Hisbollah sind Terrororganisationen gegen diese alle Mittel Recht sind.
Und das ziel der netanyahu regierung ist die nicht existenz eines palaestinensischen staats.
Also in der zielsetzung kein wirklicher unterschied zu der Hamas.