Wer glaubte, der beton- und asphaltverliebte ehemalige Minister für öffentliche Bauten, Robert Goebbels (LSAP), wäre in Sachen Flächenversieglung nicht zu toppen, der irrte gewaltig. In der Tat, vor fast genau einer Dekade trat François Bausch („déi gréng“) voller Tatendrang als Minister an, um letztendlich zu versprechen, um zu vergessen und um sich selbst zu widersprechen. Nachdem er als Schöffe der Stadt Luxemburg die menschenverachtende Trabantenstadt „Ban de Gasperich“, gegen den Willen einiger weitsichtiger Oppositionspolitiker, mitgeholfen hatte, im Gemeinderat durchzudrücken, kam er im Jahre 2013 zu Ministerehren. Unter der Fuchtel von François Bausch sollte die autogerechte und kranke Satellitenstadt Kirchberg, die unter seinem Tutorat entwickelt und verbaut wird, nachhaltig genesen. Doch die Stadterkrankung nahm ihren Lauf, wenn auch mit der einen oder anderen Prise Architekturpetersilie der verzweifelte Versuch unternommen wurde, der Antistadt etwas mehr an Menschenwürde einzuhauchen. Die autogerechte Siedlungsstruktur blieb voll erhalten, ja sogar ausgebaut, derweil die Benutzer des öffentlichen Personennahverkehrs latent kundenfeindlich behandelt werden. Beste Beispiele sind die sogenannten „pôles d’échange“ mit ihren armseligen Unterständen für das Kundenvieh. Eine der großzügigsten Flächenversieglungen des Landes gelang ihm aber unlängst mit dem Bau des überdimensionalen Straßenwirrwarrs direkt am Stade de Luxembourg mitten im urbanen Nirgendwo. Heute, einige Tage vor den nächsten Parlamentswahlen, tritt er als Oberlehrer auf und maßregelt die Gemeinden zur Herrichtung von Ortschaften mit einer gehobeneren Lebensqualität durch die Neudefinition unter anderem der Rolle des Autos und seiner Infrastruktur. Dass viele Kommunen ihre Aufgabe viel besser erfüllt haben als das Regierungsmitglied Bausch in seinem eigenen Wirkungsbereich, ist ihm anscheinend im Eifer des Gefechtes entgangen.

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