Champions League / Achtelfinal-Rückspiele: BVB bucht Viertelfinal-Ticket
Borussia Dortmund steht unter den acht besten Mannschaften Europas: Das Team von Edin Terzic besiegte am Mittwochabend PSV Eindhoven mit 1:0 und zieht damit ins Champions-League-Viertelfinale ein.
Mit Vollgas-Fußball und unbändiger Leidenschaft hat Borussia Dortmund zum ersten Mal seit drei Jahren das Champions-League-Viertelfinale erreicht – nun warten rauschende Nächte gegen die ganz Großen. Der BVB fand beim vor allem in der ersten Hälfte überzeugenden 2:0 (1:0) gegen die PSV Eindhoven im Achtelfinal-Rückspiel zu verloren geglaubten Stärken zurück und eröffnete seine wegweisenden Wochen dank Jadon Sanchos Blitztor (3.) triumphal. Marco Reus (90.+5) machte in der Nachspielzeit alles klar.
Wenn am Freitag in Nyon/Schweiz das Viertelfinale ausgelost wird, sind die absoluten Giganten des europäischen Fußballs im Topf – und alte Bekannte wie Manchester City mit Erling Haaland oder Real Madrid mit Jude Bellingham. Auch ein Duell mit Bayern München ist möglich, es gibt keine Einschränkungen mehr.
Terzic hatte seine Spieler im DAZN-Interview vor dem Anpfiff aufgefordert, „nichts im Tank zu lassen“ – und tatsächlich begann der BVB im Turbo-Gang. Bis zur ersten Riesenchance von Ian Maatsen dauerte es nur 75 Sekunden, Sancho traf kurz danach mit einem 18-Meter-Schuss, das Stadion bebte. PSV wurde überrollt, nach zehn Minuten stand der BVB bei drei Großchancen und fünf Torschüssen: Donyell Malen, der einst für Eindhoven spielte, hätte aus spitzem Winkel beinahe das 2:0 erzielt (16.). Dortmund spielte seine Vorteile in der Schnelligkeit gnadenlos aus.
BVB das bessere Team
Von hinten organisierte Mats Hummels das Spiel. Der Abwehr-Routinier hatte in den vergangenen sieben Ligaspielen nicht in der Startelf gestanden, er ersetzte am Mittwochabend im ausverkauften Stadion (81.365 Zuschauer) erwartungsgemäß den gelbgesperrten Nico Schlotterbeck in der Innenverteidigung. Hummels spielte neben Emre Can, denn Niklas Süle musste durch das Fehlen von Julian Ryerson rechts aushelfen.
Die Abwehr hatte allerdings erstmal kaum etwas zu tun: Der BVB machte Dampf wie noch nie in dieser Saison. PSV, in 25 Ligaspielen dieser Saison ohne Niederlage, brauchte eine halbe Stunde, um halbwegs ins Spiel zu finden. Ab und an tauchten die Gäste dann sogar mal im Dortmunder Strafraum auf, aber nach Ballverlusten sprinteten sie immer wieder verzweifelt Steilpässen hinterher. Allerdings lockerte der BVB seinen eisernen Klammergriff der Anfangsphase.
Nach der Pause hätte erneut Malen die Nerven seiner Teamkollegen beruhigen können, doch er scheiterte aus der Drehung an PSV-Torhüter Walter Benitez (48.). Der frühere BVB-Trainer Peter Bosz musste nun zwangsläufig das Risiko erhöhen: Der Pfostenschuss des eingewechselten Hirving Lozano (53.) und eine Chance von Jordan Teze (56.) waren dem BVB eine Warnung. Im Hinspiel vor drei Wochen (1:1) war Eindhoven die klar bessere Mannschaft gewesen, und nun häuften sich bei den Dortmundern plötzlich die Fehlpässe.
Terzic hob in dieser Phase fragend die Hände, seiner Mannschaft fehlte der Zugriff, Eindhovens Johan Bakayoko schloss gefährlich ab (71.). Niclas Füllkrugs Treffer (77.) war dann die vermeintliche Erlösung – der Stürmer stand aber hauchdünn im Abseits.
Im zweiten Spiel des Abends traf Atletico Madrid auf Inter Mailand. Die Spanier gewannen in der regulären Spielzeit mit 2:1, womit sie die Verlängerung erzwangen. Das Spiel endete nach Redaktionsschluss.
Arsenal bricht den Fluch
Am späten Dienstagabend hatte sich der FC Arsenal nach Redaktionsschluss für das Viertelfinale qualifiziert. Der Fluch ist besiegt, und der FC Arsenal nach „14 Jahren in der Wildnis“ zurück im „Land der Giganten und Superreichen“. Mit diesen Worten würdigte etwa die Tageszeitung The Sun den erstmaligen Sprung der Gunners ins Viertelfinale der Champions League seit 2010. Durch ein 4:2 im Elfmeterschießen schaltete der englische Tabellenführer den FC Porto aus, zuvor waren die Londoner siebenmal in Folge in der ersten K.-o.-Runde gescheitert.
Gefeierter Held war Torhüter David Raya, der zwei Elfmeter parierte. „Er hat eine unglaubliche Persönlichkeit und einen unglaublichen Ehrgeiz, am Ende wurde er mit seinem Moment belohnt“, sagte Teammanager Mikel Arteta und lobte die „Körpersprache“ seines spanischen Landsmanns: „Er lässt sich nicht beeindrucken, das ist eine Schlüsselqualität für einen Torwart.“ Für Raya war es „einer der größten Momente meiner gesamten Karriere. Ich hoffe, dass hier noch viele weitere folgen“.
Nach dem 0:1 in Portugal hatte Leandro Trossard (41.) für Arsenal „ausgeglichen“, nach 120 Minuten ohne weiteren Treffer fiel die Entscheidung vom Punkt, wo Arsenal die besseren Nerven bewies. Der FC Arsenal holte nach dem großen Erfolg einen Tweet von 2010 aus der Mottenkiste. „Wenn Arsenal Martin Ödegaard verpflichtet, sind sie ein Kandidat für das Viertelfinale der Champions League 2024“, hatte der Kanal „101 Great Goals“ im Jahr 2014 geschrieben. Genauso kam es – und der norwegische Kapitän bereitete nicht nur das 1:0 brillant vor, sondern traf auch als erster Schütze vom Punkt.
Im Überblick
Champions-League-Achtelfinale, Rückspiele:
Am Mittwoch:
Atlético Madrid – Inter Mailand 2:1 n. Red. (Hinspiel 0:1)
Torfolge: 0:1 Dimarco (33.), 1:1 Griezmann (35.), 2:1 Depay (87.)
Borussia Dortmund – PSV Eindhoven 2:0 (1:1)
Torfolge: 1:0 Sancho (3.), 2:0 Reus (90.+5)
Bereits für das Viertelfinale qualifiziert: Manchester City, Real Madrid, Bayern München, PSG, Arsenal, FC Barcelona
Weitere Termine: Auslosung Viertelfinale, Halbfinale/Finale am 15. März; Viertelfinale: Hinspiele am 9./10. April, Rückspiele am 16./17. April; Halbfinale: Hinspiele am 30. Mai/1. April, Rückspiele am 7./8. Mai; Finale: 1. Juni in London (Wembley)
Dardari ausgeschieden, Rodrigues sieht Gelb-Rot
Die A-Jugend des FSV Mainz 05 um den Luxemburger Aiman Dardari ist im Viertelfinale der Youth League gescheitert. Die Mannschaft von Trainer Benjamin Hoffmann verlor am Mittwochabend im heimischen Stadion am Bruchweg gegen einen ganz starken FC Porto mit 1:4 (0:2), Dardari spielte durch. In der Youth League sind stets die U19-Teams der Champions-League-Teilnehmer gesetzt, dazu kommen die nationalen Titelträger. Mainz war daher als deutscher A-Jugend-Meister qualifiziert und feierte einige bemerkenswerte Erfolge, schaltete auf dem Weg ins Viertelfinale den FC Barcelona und Manchester City aus.
Slovan Bratislava und Gerson Rodrigues sind derweil aus dem slowakischen Pokal rausgeflogen. Mit 1:4 verlor das Team vor heimischer Kulisse gegen Podbrezova. Rodrigues musste das Feld in der 92. Minute wegen einer Gelb-Roten Karte verlassen.
Heute spielt die Royale Union St-Gilloise ihr Conference-League-Achtelfinal-Rückspiel in Istanbul. Das Hinspiel hatte die Mannschaft um Torhüter Anthony Moris mit 0:3 verloren.
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