Luxemburg / „Be yourself!“ – Pascal Zimmer und die Kunst der Schneiderei bei „Basics & Bespoke“
In einem Ambiente, das zeitgenössische Raffinesse und traditionelle Eleganz vereint, bietet das hauptstädtische Geschäft „Basics & Bespoke“ eine handverlesene Auswahl an Kleidungsstücken für Menschen, die Wert auf Qualität und Stil nach englischem Vorbild legen.
In einer Welt, die von schneller Mode und Massenproduktion geprägt ist, sticht „Basics & Bespoke“ wie ein bunter Vogel aus der Masse hervor – ebenso wie Geschäftsführer Pascal Zimmer – und steht für eine Rückbesinnung auf Qualität, Handwerkskunst und zeitlose Eleganz. Hier geht es nicht nur um Kleidung, sondern um die Kunst, seinen eigenen Stil zu finden und zu pflegen. Unter der fachkundigen Anleitung von Pascal Zimmer und seinem engagierten Team können Kunden ihre individuellen Wünsche verwirklichen und ihre persönliche Stilidentität mit maßgeschneiderter Kleidung zum Ausdruck bringen.
Bereits beim Betreten des Ladens werden Besucher von inspirierenden Bildern elegant gekleideter Herren und Damen begrüßt, die eine Hommage an die traditionsreiche Schneiderkunst darstellen. Die dunkle, aber heimelige Atmosphäre im Laden zieht sich bis ins Atelier im ersten Stock, wo Schneiderin Christine Niebojewski die Besonderheiten des britischen Stils erklärt. Von klassischer Eleganz à la König Charles von England bis hin zum ikonischen Look von James Bond aus den 60er-Jahren – hier wird die Tradition der britischen Schneiderkunst auf höchstem Niveau zelebriert. „Die britischen Anzüge sind großzügig, weit, haben eine markante Taillenlinie, sind aber mit kleinen Details ausgestattet, die dem Ganzen einen gewissen Pep verleihen“, erklärt Christine.
Was Luxemburg ausmacht, ist dieser Einfluss von überall. Es gibt keine wirklich ausgeprägte Dresskultur. Luxemburg ist einfach ein Schmelztiegel, mit Einflüssen aus England, Italien, Wien …
Der Ursprung von „Basics & Bespoke“ ist eine Geschichte voller unerwarteter Wendungen und spontaner Eingebungen. Pascal Zimmer erinnert sich mit einem Lächeln: „Der Laden ist eigentlich aus einer Laune heraus entstanden, fast wie ein Jugendstreich. Ich war mit einem guten Freund in Paris unterwegs, um hier und da einen Kaffee zu trinken und die eine oder andere Krawatte zu kaufen.“ Auf dem Rückweg fantasierten die beiden dann vor sich hin: „Wir dachten, es wäre an der Zeit, ein Geschäft zu eröffnen, das wirklich das bietet, was wir alles so schätzen. Was Luxemburg ausmacht, ist dieser Einfluss von überall. Es gibt keine wirklich ausgeprägte Dresskultur. Luxemburg ist einfach ein Schmelztiegel, mit Einflüssen aus England, Italien, Wien …“
Um drei Uhr morgens führten die beiden den Gedanken, die europäische Dresskultur in Luxemburg zu zentralisieren, weiter. Dafür brauchte es jedoch einen guten Schneider, den besten und berühmtesten Schneider der Welt: den bereits verstorbenen Henry Poole, dessen Erbe von der Henry Poole & Co. bis heute weitergeführt wird.
„Also haben wir beschlossen, einen Brief zu schreiben“, erzählt Zimmer. Darin stand: „Wir sind aus Luxemburg im Zentrum von good old Europe und wir möchten dort das Who’s who der Dresskultur eröffnen und wir haben Sie ausgewählt, um unsere Schneider zu sein.“ Das war so, als würde man beim Buckingham-Palast klingeln, um ein Bier mit dem König zu trinken, erklärt Pascal Zimmer. Die mutige Initiative wurde jedoch belohnt, als die beiden einen Brief vom Team der Henry Poole & Co. erhielten, das ihre Idee enthusiastisch unterstützte. Das war dann der definitive Startschuss.
Die ursprüngliche Idee hinter unserem Konzept war es, Kleidungsstücke anzubieten, die nicht nur für eine Saison gemacht sind, sondern ein Leben lang halten
Zwanzig Jahre später bleibt „Basics & Bespoke“ seiner Leidenschaft treu und bietet sowohl seinen männlichen als auch weiblichen Kunden maßgeschneiderte und elegante Prêt-à-porter-Mode an. „Unser Fokus liegt dabei stark auf zeitlosen Ikonen, während wir bewusst versuchen, uns von Mainstream-Trends zu lösen“, erklärt der 60-jährige Unternehmer.
Pascal Zimmer philosophiert: „Die ursprüngliche Idee hinter unserem Konzept war es, Kleidungsstücke anzubieten, die nicht nur für eine Saison gemacht sind, sondern ein Leben lang halten. Man kauft etwas, das 20, 30 Jahre lang hält, und erlebt eine Geschichte damit.“ Diese Philosophie wird von Christine Niebojewski unterstützt: „Es ist wahr, dass man früher vor allem die Langlebigkeit der Produkte in den Fokus stellte. Jedes Detail hatte eine Funktion. Die Stoffe haben eine sehr lange Lebensdauer und sind leicht sauber zu halten, was sehr nachhaltig und zeitlos ist. Sie sind wie guter Wein. Je älter er wird, desto besser ist er.“
Dabei gilt es jedoch, einige Regeln und Traditionen zu beachten, wie uns Christine Niebojewski erklärt: „Beim Tweed, zum Beispiel, vermischt man viele Farben miteinander, außer Dunkelblau, Dunkelgrau und Schwarz. Diese drei Farben sind für Stadtanzüge reserviert, während Tweed für das Landleben und den Sport benutzt wird. Bei den Engländern ist das sehr codiert. Wir respektieren die Tradition, auch wenn man heute ein wenig machen kann, was man will.“
Objektive Ästhetik?
Es geht dem Team jedoch nicht darum, in der Vergangenheit zu verharren. Doch die Ästhetik hatte früher einfach einen ganz besonderen Stellenwert, wie Pascal Zimmer erklärt: „Früher hat man sich viel mehr Gedanken über Ästhetik gemacht. Heute geht es vor allem darum, dass Dinge praktisch und funktionell sind. Ästhetik ist nicht mehr so prioritär wie zum Beispiel in der Renaissance. Und dann gibt es Leute, die sagen, über Schönheit kann man nicht reden. Das ist Quatsch, über Schönheit kann man reden, da kann man argumentieren, denn es gibt Werte, die immer wieder zurückkommen.“
Ich war einmal auf einer Veranstaltung, wo auch Vivienne Westwood zu Gast war. Ich war total overdressed, sogar für englische Verhältnisse, aber Vivienne Westwood kam auf mich zu und sagte: ‚Oh Mann, du bist der neue Punk!‘
Es gibt zum Beispiel Anzüge, englische Anzüge, bei denen Studien durchgeführt wurden, die vielen Proportionsstudien des vitruvianischen Menschen von Leonardo Da Vinci entsprechen, erklärt Zimmer. „Da hat Da Vinci Werte aufgegriffen, die bereits bei den Griechen und Römern vorhanden waren, wo sie gesagt haben: ,Okay, was wirkt gut und was wirkt nicht gut.‘ Und sie haben versucht, eine Erklärung dafür zu finden.“
Inspiriert von einem Mindset, das Alter als nichts Negatives betrachtet, betont Pascal Zimmer die Bedeutung von Individualität und Selbstausdruck: „Das bedeutet nicht, dass die Kleiderkultur traditionell englischen Gentlemen entsprechen muss. Mein Motto lautet: ,Be yourself!‘“
Ein wichtiger Aspekt von Zimmers eigenem Erscheinungsbild ist die Suche nach Authentizität. „Ich war einmal auf einer Veranstaltung, wo auch Vivienne Westwood zu Gast war. Ich war total overdressed, sogar für englische Verhältnisse, aber Vivienne Westwood kam auf mich zu und sagte: ‚Oh Mann, du bist der neue Punk!‘“ Diese Begegnung bestätigte Zimmers Glauben an die Wichtigkeit, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn es bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen.
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