Kommentar / Der Minister für innere Angelegenheiten setzt die innere Sicherheit aufs Spiel – rationale Politik geht anders
Der Minister für innere Angelegenheiten setzt die innere Sicherheit aufs Spiel. Anders lässt sich der Brandbrief, den Generalstaatsanwältin Martine Solovieff an Léon Gloden und an seine CSV- und Ministerkollegin für Justiz, Elisabeth Margue, schickte, kaum interpretieren.
Mehr als 1.200 andere Fälle blieben liegen, weil die Ressourcen bei der Kriminalpolizei fehlten, die Gloden in seinem Kreuzzug gegen das Bettlertum abkommandiert hat. Dazu zählen, wie das Wort zuerst berichtete, „108 Fälle von allgemeiner Kriminalität, 43 Fälle von sexuellem Missbrauch, 283 Fälle von Jugendkriminalität, 72 Fälle von Geldwäsche, 320 Fälle von Wirtschafts- und Finanzkriminalität und 465 Fälle der Abteilung für Ausbildung, Unterstützung und Methoden in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen“.
Das „Heescheverbuet“ war ein Signal von CSV und DP an ihre Wählerschaft. Schaut her, wir halten ein, was wir versprochen haben – wir greifen, nach zehn Jahren Gambia-Laxismus, endlich durch! In der Tat gab es in kaum einem Politikfeld so enge Überschneidungen in den Wahlprogrammen beider Parteien wie bei der inneren Sicherheit.
Solovieffs Brief, der wohl auch als Hilferuf zu sehen ist, verdeutlicht aber einmal mehr, wie wenig das Bettelverbot mit dem Versprechen nach mehr Sicherheit zu tun hat – vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Das Bettelverbot, mit all seinen hässlichen rassistischen Begleittönen von Gloden über Simone Beissel (DP) bis zu zuletzt Marc Lies (CSV) sowie den Hieben gegen Justiz und Künstler, geht inzwischen nicht mehr nur auf Kosten der Schwächsten und der allgemeinen Diskussionskultur, sondern auch auf Kosten der Sicherheit in Luxemburg. Rationale Politik geht anders.
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Auf der allgemeinen Diskussionskultur in Luxemburg liegt seit der Gründung der „Rechtspartei“ durch das unfehlbare, päpstliche „Luxemburger Wort“ im Jahre 1914 ein Bleideckel. Lediglich das „Escher Tageblatt“ hat sich bemüht, diesen Bleideckel zu lüften. Das „Luxemburger Wort“ und die rechtsextreme „Rechtspartei“ sahen sich bis 1944 als Bewahrer des christlichen Abendlandes. Diese „heldenhafte Herkulesarbeit“ wird seit 1945 von der CSV betrieben. Dabei fordert gerade die Bergpredigt-Bibel dazu auf, gastfreundlich zu Fremden zu sein. Auch die „Heilige Familie“ floh nach Ägypten, um dem mörderischen HERODES zu entgehen.
MfG
Robert Hottua
An dat huet wat mat deem heiten Artikel ze dinn?
Ist Sie eine Grüne?
@Hört hört???
An dat huet wat mat deem heiten Artikel ze dinn?
Leider gibt es Leute, sogar Rechts „Geleeerte“ die sich die Gesetze „zurecht“ biegen wollen und sich an der Verfassungsreform versucht haben. Meistens sind es „junge“ Emporkömmlinge denen man die letzten 91 Jahre Geschichte wieder mal erklären sollte.
Gloden, total unfähig. Abdanken und zurücktreten. Lieber heute als morgen.