Kommentar / Die Imagedelle: Handwerkskammer und Betriebe fordern eine Aufwertung der Berufe
Die „Akademisierung“ der Gesellschaft ist kein ureigenes luxemburgisches Problem. Es betrifft auch andere Länder. Da das seit Jahren so geht und ein Beruf im Handwerk ein anderes Ansehen genießt als ein Studium, kommt es zu Engpässen. Nicht kurzfristig und nicht in allen Zweigen gleich, aber langfristig, wie die Zahlen der „Chambre des métiers“ zeigen. Dabei wird stillschweigend hingenommen, dass nicht jeder für ein Studium, das vermeintlich die besseren Gehalts- und Aufstiegschancen verspricht, geeignet ist. Wer will, kann nach dem Meister einen Betrieb übernehmen, wie unser Beispiel zeigt. Das Bonmot „Handwerk hat goldenen Boden“ gilt wieder. Gerade jetzt, wo die ökologische Wende endlich in Schwung kommt.
Wenn die Handwerkskammer – und nicht nur sie – fordert, bereits in den Schulen mit einer Aufwertung anzufangen, die sich bis zum Meisterbrief weiterzieht, dann ist das der richtige Ansatz. Und wenn andererseits Handwerksbetriebe sagen, dass die Attraktivität eines Berufes in der Branche nicht über den Misserfolg in der Schule laufen darf, dann haben sie genauso recht. Dadurch geht im Alter zwischen 16 und 20 Jahren viel Zeit verloren, in der schon eine Ausbildung stattfinden könnte, ohne die Zeit ungelernt irgendwo anders zu verbummeln. Ein erleichterter Zugang zum Arbeitsmarkt für Einwanderer ist eine weitere Lösung, um anstehende Personalnöte zu lösen. Wie die Statistiken der „Direction de l’immigration“ des Außenministeriums zeigen, steigt die Zahl der Asylbewerber aus Drittländern aktuell wieder deutlich. Das war abzusehen.
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Aufwertung und Attraktivität der Berufe =
Ausbildung, ändern Schulsystem,Aufwertung Löhne und Gehälter,
die richtigen Handwerksbetriebe mit kompetentem Meister,
Aufbessern Kollektiverträge, uva.mehr, sonst kann dieser
Sektor nie funktionieren.