Kommentar / Land(s) of Confusion – Kommunikationschaos in Sachen Corona
In Sachen Corona herrscht ein erschreckendes Kommunikationschaos. Jüngstes Beispiel: Als wir auf Tageblatt.lu die Aussage der Behörden in Rheinland-Pfalz und dem Saarland vermeldeten, dass die Quarantänepflicht für viele Luxemburger weiter gelte, kamen schnell verwunderte Nachfragen. Es kursierten nämlich gegenteilige Meldungen: So hatten offizielle saarländische Stellen am Donnerstag erklärt, man freue sich, dass Einreisende keinen Negativtest mehr bräuchten. Am Freitagabend vollzogen die deutschen Behörden dann eine 180-Grad-Wende – und erlaubten die Einreise aus Luxemburg ohne Quarantänemaßnahmen plötzlich doch.
Besonders in den oft beängstigenden Zeiten der Pandemie braucht es eigentlich eine klare, verbindliche Kommunikation. Es ist befremdlich, wie oft die fehlt.
Wir mussten das schon oft thematisieren: etwa, wie die Luxemburger Regierung für ein „Wirrwarr“ sorgte, als sie überzogene Erwartungen ans Large Scale Testing weckte. Oder wie schwierig man in Deutschland an verlässliche Aussagen kommt, weil man vom RKI zum Auswärtigen Amt, dann zum Gesundheitsministerium und dann wieder zurückverwiesen wird.
Es macht uns keinen Spaß, Pressesprecher oder Politiker anzugreifen, für die das auch die erste Pandemie ist – noch weniger kann uns aber der Anschein der eigenen Unzuverlässigkeit gefallen, der leicht aufkommt, wenn trotz gewissenhafter Recherche wichtige Informationen einfach nicht zu bekommen sind oder ihr Inhalt sich ständig wandelt.
Den Schaden, den das anrichten kann, haben ja auch nicht nur wir: Gerade im Zeitalter von Fake News und Verschwörungsideen sollte allen Verantwortlichen bewusst sein, wie kostbar das Vertrauen der Menschen ist: sowohl in die gewonnenen Erkenntnisse als auch in die Richtigkeit der Einschränkungen, die ihnen abverlangt werden.
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Die Öffentlichkeitsarbeit wird oft mißbraucht klare Verhältnissen zu schaffen. Anstatt den Mut und den Anstand zu haben die Kollegen eines anderen Resorts zu kontaktieren mit dem Ziel einer gemeinsamen Botschaft an den Kommunikationsexperten, wird letztere lieber als Pingpongball verwendet. Aus eigener Erfahrung, leider.
„ Nicht die Kinder bloß, speist man mit Märchen ab. „ schrieb Lessing .Die augenblickliche Situation im Nachbarland entspricht eher der Trivialliteratur ,W.Parth hätte es nicht besser in seinem Titel umschreiben können. „Vorwärts Kameraden, wir müssen zurück.“
Traurig, sehr traurig.Keine verlässlichen Zahlen, kein Vertrauen mehr, keine gute Zukunft!
Vielen Dank für den Kommentar! Ich bin Deutscher und bin sehr dankbar für die Aussensicht auf Deutschland. Solcherlei Vorkommnisse, wie das gegenseitige Verzeigern auf Verantwortliche und die unverlässlichen (und nicht planbaren) Aktionen der Landesregierungen passen leider ins Bild der großen „Verantwortungsflucht“ in D. Leider… 🙁 Sorry!
Aber ich sehe auch, dass das in der EU allgemein sehr ähnlich ist. 🙁
Land(s) of Confusion
In dem Video von Phil Collins ( Genises ) bekommt keiner Corona da liegen die zwei ( Ronny Regan und Frau ) unter Wasser.
HiHiHiHi