Kommentar / Luxemburgs krankes Gesundheitssystem: Seit Jahren fehlt es an Pflegepersonal
Die jetzt geführten Diskussionen um den Personalnotstand im Gesundheitswesen gehen mir ganz schön auf den Senkel. Und das aus einem triftigen Grund. Das scheinheilige Getue der Politiker egal welcher Couleur und Aussagen wie „Das sind Helden“ sowie ein teures „gut gemeintes“ Danksagungsvideo können nicht darüber hinwegtäuschen, dass unser Gesundheitssystem krank ist. Und das seit vielen, vielen Jahren.
Derzeit arbeiten rund 7.100 ausgebildete Krankenpfleger(innen) in Luxemburgs Kliniken. Ganze 65 Prozent, also rund 4.600 dieser Pflegekräfte, kommen aus dem Ausland! Das Chaos in der hierzulande angebotenen Ausbildung sowie die mangelnden Berufsperspektiven haben zur Folge, dass das Interesse an einem Pflegeberuf zunehmend schwindet. Die letzten uns vorliegenden Zahlen (2018) sprechen von insgesamt nur 28 (!) Schülern im Abschlussjahr der Krankenpflegerausbildung!
Ob in Kliniken oder in Heimen, es fehlt seit Jahren an qualifiziertem Pflegepersonal und die Zahl der Ärzte – ob Allgemeinmediziner, Chirurgen, Psychiater oder andere – wird sich in den kommenden Jahren ebenfalls verringern, da mehr Mediziner in Rente gehen, als auf dem Weg ins Berufsleben sind. Erinnern wir auch an die in den vergangenen Jahren geführten zähen Verhandlungen einzelner Berufsorganisationen mit Ministerien und der Gesundheitskasse.
Was hat es gebracht? Davon können viele ein Lied singen, z.B. die Kinesitherapeuten, die seit Jahren um neue Attributionen und Tarifierungen betteln, seit September 2020 erneut in Tarifverhandlungen mit der CNS standen und kurz vor Jahresende eine weitere Abfuhr erhielten. Wen wundert es also, dass immer mehr Gesundheitsberufler nach nur kurzer Zeit aufgeben oder sich mit dem Phänomen der „inneren Kündigung“ herumplagen. Es ist bereits nach zwölf! Doch wegen Facebook, Twitter und Co. haben Regierungsmitglieder und Abgeordnete anscheinend keine Zeit mehr, auf die Uhr zu sehen, die ungestört in Richtung Pflegenotstand tickt.
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Wessen Geistes Kind war es denn, die Politik der Reduzierung der Betten, des Personals ,Dezentralisierung der Krankenhäuser und Ausrichtung der Krankenhäuser nach wirtschaftlichen Kriterien ? Maßgeblich haben etliche sozialistische Gesundheitsminister diesen Schlamassel mitinitiiert und nun will wohl die sozialistische Partei ihre Hände in Unschuld waschen.
Ich würde eher sagen : Seit zig Jahren fehlt es an kompetenten ( medizinisch) ausgebildeten Leuten im Gesundheits-Ministerium.
Hallo H Scholler
Richtesch mä muss en Léit beim Num nennen.
Den Här den elo och nach de wirsetz huet bei Corona vun Dideleng am MAD duerno vun Esch wollten dat Jo esou, wollten e copie machen vum Deitschen Gesonndhettsystem, ma dat Ass hinnen voll gegleckt. Awer haut heiert en dovun nescht mei also Dir léif vun der LSAP git ed emol endlesch zu dat dir Sach komplett verbock huet.
Die berühmten Altlasten. Jetzt liegt das Kind im Brunnen. Vor 30 Jahren hatten wir ein gut funktionierendes und gut besuchtes „Lycée paramédical „. Und dann auf einmal, unter Gesundheitsministerin Lydia Mutsch, wurde an allen Ecken und Enden, an Personal und an Betten gespart und jetzt haben wir den Salat.
Ech gesinn nach flott Zäiten op eis duerkommen. Dat Land wärt verkaf ginn.
ech errennere mech, dat, déi Zäit, wou hei riets ass, vill Kandidaten vun hei aus dem Land, Steng an de Wee geluecht kruten, déi wollten an de Beruf raklammen, awer goufen duerch Topeschkeeten net duerch geloss. Hu mech emmer gefrot fiir wat, ons Schüler sen dach net méi domm wéi déi aus dem Ausland. Awer nee, ons Läit se net ugehol gin. An esou ass et och mat den Dokteren, ons Läit bleiwe meeschtens am Ausland, well do d’Konditioune vill beser sen.
Net falsch verstoen : et ass net géingt d’Auslänner, et ass einfach ee Fait deen hei viiru Joeren entstaanen ass, esou ass et bal an alle Berufer gaang, hei am Land muss ee just nach bei de Staat kommen oder op eng Gemeng, eppes Aaneschtes get et net méi. Aaremt Letzebuerg, mer kucken nach eng Kéier domm aus der Wäsch wann dat esou wäider geet
@ en ale Sozialist
jo dat ass richteg, méi d’Lydia Mutsch ass well laang net méi dobäi, et huet awer keen, de nokoum Eppes geännert, hechstens an déi falsch Richtung
max
Am Allgemenge get europawäit e Personal- a Bettenoofbau am Gesondheetswiese bedriwwen. Dat ass op Recommandatioune vun der OECD gemach, mat dem But vun enger „Rentabiliséierung“ alias Profitmaximéierung vun de private Klinikenträger. An Noutsituatioune, wéi elo, geht dat natierlech an d’Box.
Kann mich an einen Artikel erinnern wo es um Bettenreduktion und ökonomische Aspekte im Gesundheitswesen ging.Der damalige Minister hieß JM Halsdorf(CSV). Aber ist das Problem nicht international,wie wir heute sehen(England,Frankreich usw.) und kennen wir eine einzige Regierungspartei die sich dieser fatalen Entwicklung entgegen gesetzt hätte. In Paris z.B. wurden in 10 Jahren 4 Krankenhäuser dicht gemacht. Unrentabel! Aber solange wir mit Gesundheit Geld verdienen wollen bleibt alles beim Alten.
Es müssten dringend noch 2 Krankenhäuser je eines im Osten und eines im Westen des Landes entstehen, die beide medizinisch sträflichst unterversorgt sind.
Mit Speck fängt man Mäuse!
Mir guef 1970 zu Letzeburg gesoot vun den Nonnen, deei demols de grouss Macht haaten an de Spideeler,
MIR BESCHÄFFTEGEN KENG BESTUETE FRAA.
Duerfir sin ech ausgewandert an dei liberal Schweiz.
Selwer Schold zu Letzeburg vir daat Versoen
In der Zwischenzeit , und das seit längerem, haben die Zeiten geändert. Gott sei Dank. Es hat auch Zeiten gegeben, da durften Schullehrerinnen nicht heiraten.
@Alice Marie Well
„Mir guef 1970 zu Letzeburg gesoot vun den Nonnen, deei demols de grouss Macht haaten an de Spideeler,
MIR BESCHÄFFTEGEN KENG BESTUETE FRAA.
Duerfir sin ech ausgewandert an dei liberal Schweiz.“
Do hutt der zwar en Job kritt, mä als Fra hutt Der net dierfe wielen 1970, wann Der zu Appenzell wart, huet et souguer nach bis an déi 90er gedauert, an Ärer ‚liberaler Schwiz‘.