Kommentar / Moskau macht sich mit manipulierten Referenden in der Ukraine lächerlich
Die „Auszählung“ der „Stimmzettel“ hatte kaum begonnen, da meldeten russische Nachrichtenagenturen bereits erste Teilergebnisse, die erst von den Separatisten, wenig später von einer „Wahlkommission“ veröffentlicht wurden. Demnach würde sich bei den „Referenden“ in den von russischen Truppen besetzten Gebieten in der Ukraine ein „Ja“ abzeichnen. Vermutlich knallten augenblicklich im Kreml die Sektkorken.
Die russische Führung scheint sich offensichtlich nicht im Klaren darüber zu sein, in welchem Maße sie sich der Lächerlichkeit preisgibt. Wem will sie mit dieser Farce etwas beweisen? Glaubt der Kreml wirklich, dass irgendjemand außerhalb seiner Gesinnungssphäre das ernst nimmt, was die Invasoren während Tagen in den besetzten Gebieten der Ukraine veranstaltet haben? Selbst der eigenen Bevölkerung sind manipulierte Wahlen nicht fremd. Unverständlich ist der Umstand, dass den „Wahlhelfern“ bei ihren Hausbesuchen Soldaten mit Sturmgewehren zur Seite standen, da die bis zu 98-prozentigen Zustimmungswerte bereits vorher festgelegt wurden und ohnehin niemand die „Stimmzettel“ kontrollieren wird. Warum der bevorstehenden russischen Annexion der besetzten ukrainischen Gebiete daher dieses Theater vorausgehen musste, dürfte sich wohl nur den Propagandisten und dem Hausherrn im Kreml erschließen.
Gespannt darf man allerdings sein, welcher Staatschef es dennoch wagt, diese Posse zu unterstützen, wobei sich vor allem der Belarusse Alexander Lukaschenko in einer heiklen Lage befindet. Das Schlimme daran allerdings ist, dass die Scheinreferenden quasi der Vorlauf für eine ernsthafte Bedrohung mit Atomwaffen sind, deren Einsatz angesichts des fortlaufenden Fiaskos, das der russische Feldzug erlebt, zunehmend realer wird.
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