Kommentar / Postume Rechtfertigungsversuche zur umstrittenen Schließung von Postfilialen
Die Konsumentenschutzorganisation ULC reagierte diese Woche einmal mehr auf die Schließung von rund 40 Postämtern in Luxemburg und forderte die Direktion des Dienstleistungsunternehmens dazu auf, ihre Politik zu ändern und damit aufzuhören, auf Kosten der Klientel mehr und mehr Gewinn einfahren zu wollen.
Darauf angesprochen, meinte Postdirektor Claude Strasser gegenüber Journalisten unter anderem: „Déi Büroen, vun deene mir der Meenung sinn, dass se sech net méi eegenen, déi hu mer eigentlech elo zougemaach. Dat waren notamment déi Büroen mat deene ganz kuerzen ‚heures d’ouvertures’, respektiv op Plazen, op deene se ganz schlecht accessibel waren, oder och well se guer net méi frequentéiert gi sinn.“
Dass es landauf, landab unzählige Mitmenschen gibt, die „ihr“ Postamt aus den unterschiedlichsten Gründen sehnlichst vermissen und kein gutes Haar an den Entscheidungsträgern der Luxemburger Post lassen, ist die eine Sache. Dass diese Direktion aber nun mit – laut vielen Kunden – fadenscheinigen Argumenten daherkommt, mit der sie die Schließung mancher Postfilialen begründet, löst bei vielen zusätzliche „postoperative Schmerzen“ aus.
Nehmen wir nur das Beispiel der erst vor wenigen Tagen für immer geschlossenen Postfiliale in Colmar-Berg. Dieses Amt war sehr wohl ganztägig geöffnet, war sehr gut zu erreichen und kannte einen nachweislich hohen Kundenandrang. Letzteres war übrigens darauf zurückzuführen, dass die Postschalter in den Nachbargemeinden Bissen, Mertzig, Feulen, Schieren usw. schon vor Monaten definitiv geschlossen wurden und dass zudem viele Kunden aus größeren Nachbargemeinden es bevorzugten, das Postamt in Colmar-Berg aufzusuchen, eben wegen seiner guten Zugänglichkeit.
Verübeln kann man es der schwer enttäuschten und zugleich verärgerten Postklientel also nicht, wenn sie sagt, die Argumente, die der Postdirektor für die Schließung der Filialen diese Woche genannt hat, seien lediglich vorgeschoben und würden dazu dienen, die wahren Gründe zu vertuschen.
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also „ons Post“, gët ët nët méi ..
wou dën Service nach mënschefrëndlëch war, gehéiert just nach dem Passé un
Haut gët nëmmen nach gäre Geld verdingt
ët ass dach een Hoon, da gouf getrotert, mach den Virement’ën iwwer e-banking, dat ass gratis,
an elo kanns dë 5€ all Mount berappen, an zousätzlëch 2€ fiir ee Relevé
viirwat hu mër e-banking acceptéiert:
well ët keng Postbüro’ën méi gin, déi günsteg läien
dat ass regelrecht mat de Läit de Geck gemaach
hei dës Lächt hun ëch ee Bréif fortgescheckt, hun oofgewäit hat en 50gr. wär 0,80€ steet an den Tarifer,
dee Bréif krut ëch zrëck, mam Vermierk : ët feelen 080€
jo esou ass ët haut
All Filial déi keng Clienten huet gëtt zougemaach, net nëmme bei der Post.
Filiale gin zougemach, jo! D’Taktik dofir ass déi heiten: D’Öffnungszäite gin esou geluecht, dat d’Leit net méi higoë kënnen. An duerno heescht et, mir machen zou well d’Leit nët méi kommen.
Wat war d’Post ëmmer e flotten a frëndleche Betrieb. An elo fonktionnéiert bâl néischt méi. Nëmmen z.B.: Evelopen kritt ee vun de Nôper, Päck komme, wann iwerhâpt, mat 10 Deeg Verspéidung un wëll se 3 oder 4 mol tëschent 2 Postbüroen hin an hier geschéckt goufen. Op Nofrô beim zoutännegen Bréifdréier*in kritt een agressiv
duergebass …“dât ka jo emol virkommen…“.
„Dass es landauf, landab unzählige Mitmenschen gibt, die „ihr“ Postamt aus den unterschiedlichsten Gründen sehnlichst vermissen.“
Wie wäre es mit einer Aufzählung dieser ‚Gründe‘?
Briefschreiber stürmen die Post ja wohl nicht, dafür sind Briefkästen da.
Bank- und Postomaten erledigen die Geldgeschäfte, wenn die Finger fürs Handy zu zittrig sind, wenn nicht hilft ‚Hëllef doheem‘.
Pakete bekommt man mit Packup auf die Terrasse geliefert oder in den Paket-Automaten, wo man auch etwaige Rücksendungen deponieren kann.
Was. z. T. TUN die Leute denn bloß auf dem Postamt?
Die Post ist nicht dazu da, Pflegefällen die Überweisungen auszufüllen, das ist nicht ihr Job.
„Rechtfertigungsversuche“?
Wieso sollen die sich rechtfertigen müssen?
Wenn’s Ihnen nicht passt, dann können Sie ja eine andere Firma für ihren Brief- und Pakettransport engagieren.
Frei Marktwirtschaft.