Müllerthal / Wie es mit Känguru Sammy weitergehen könnte
Känguru Sammy wird immer wieder im Müllerthal gesichtet – doch wie geht es weiter? Die Veterinär- und Lebensmittelverwaltung prüft bereits erste Möglichkeiten.
Sammy hält ganz Luxemburg auf Trab: Sogar die Chamber beschäftigte sich in einer Fragestunde mit dem Känguru. Nach aktuellen Informationen treibt sich das Beuteltier weiterhin im Osten des Landes umher – und will sich nicht einfangen lassen. Tierschützer haben sogar mit einer Drohne nach dem Tier gesucht. Sollte es doch irgendwann so weit sein, stellt sich die nächste Frage: Wie geht es weiter mit dem Australier?
Landwirtschaftsministerin Martine Hansen hat in der Chamber präzisiert, dass für die Haltung des entlaufenen Tieres keine behördlichen Genehmigung vorliegt. „Das Tierschutzgesetz von 2018 erlaubt es nicht, Kängurus in Luxemburg zu halten“, sagt eine Tierärztin der Veterinär- und Lebensmittelverwaltung (ALVA) dem Tageblatt. „Wenn man ein Tier halten will, das nicht auf der Liste der erlaubten Haustiere steht, muss man einen Antrag stellen und gewisse Konditionen erfüllen“, erläutert sie. Das Ministerium schaue sich dann den Fall an und erteile eine Genehmigung – oder auch nicht.
Weil bei Sammy keine Autorisation vorliegt, befinde sich die Halterin in der Illegalität. Die ALVA habe deswegen einen Termin mit der Frau vereinbart. „Falls ihr aber keine Genehmigung erteilt wird, kann es durchaus zu einer Beschlagnahmung kommen“, sagt die Veterinärin. Und erklärt, was vor allem beim Antrag und der Haltung eines Tieres wichtig ist: „Das Tier darf keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen.“
Neues Zuhause in Bettemburg
Die artgerechte Haltung eines Kängurus sei anspruchsvoll. Die Tiere bräuchten viel Auslauf und einen geheizten Stall. Die ALVA habe deswegen beim Parc Merveilleux in Bettemburg angefragt, ob der Tierpark das Känguru aufnehmen könnte, wie das Luxemburger Wort berichtete.
Im Moment könne das Känguru aber gut im Luxemburger Wald überleben. „Die Temperaturen sind angenehm und es gibt genug zu fressen und zu trinken“, sagt die Veterinärin. Es sei die Aufgabe der Polizei und der CGDIS-Tierrettung, Sammy einzufangen. Sie hätten das Känguru auch bereits gesichtet. Aber „das Tier ist sehr scheu, womöglich muss es mit Betäubungspfeilen betäubt oder mit Netzen eingefangen werden“, sagt sie.
„Menschen, die das Känguru sehen, sollen auf keinen Fall versuchen, es selbst einzufangen“, sagt die Tierärztin. Das Känguru könne, falls es sich bedroht und in die Enge getrieben fühlt, aggressiv werden. „Man soll Kängurus auch nicht in die Augen schauen“, so der letzte Tipp der Veterinärin. Am besten rufe man bei einer Sichtung sofort die Notrufnummer 112 an.
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