Kommentar / Winteraktion geschlossen, Obdachlose müssen trotz Kälte draußen bleiben
Einmal mehr wird die aktuelle Regierung kalt erwischt. Der Winter ist zumindest in Luxemburg nicht vorbei. Das trifft vor allem jene, die kein Dach überm Kopf haben. Niemand, der nicht wolle, müsse draußen schlafen. Vor allem nicht bei widrigen Wetterverhältnissen. Das beteuern Politiker jeglicher Couleur, vor allem aber die Regierungsparteien DP-CSV. Doch das ist die Theorie. Die Praxis ist, dass die „Wanteraktioun“ seit Montag (22.4.) vorbei ist. Obdachlose finden seitdem dort keine warme Mahlzeit und keinen Unterschlupf für die Nacht mehr. Wissend, dass das „Foyer Ulysse“ in Bonneweg wegen Renovierung geschlossen hat und andere Einrichtungen kaum mehr Platz haben, ist das eigentlich ein Skandal.
Das Ganze zeugt von Empathielosigkeit. Alle Sonntagsreden, Beteuerungen und Versprechen werden damit null und nichtig. Trotz angekündigter Minustemperaturen und Schnee am Mittwoch wird die „Wanteraktioun“ abgebrochen. Eine Glanzleistung der politisch Verantwortlichen ist das nicht.
Ja, die „Wanteraktioun“ bedarf einer gewissen Organisation. Es geht um Verträge mit Betreuungs- und Überwachungspersonal. Richtig ist, dass man die nicht auf Anhieb kürzen oder verlängern kann. Einwenden muss man dann allerdings, dass die aktuellen Wetterverhältnisse seit gewisser Zeit bekannt sind. Vorbeugend hätte man zumindest die Weichen für die Unterbringung der Obdachlosen stellen und eine mögliche Verlängerung der „Wanteraktioun“ beschließen müssen. Verantwortlich ist vor allem der DP-Familienminister. Max Hahn, bitte übernehmen Sie! Lieber spät als nie. Also heute!
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