/ Besser als die Schildkröte: Zum Thema Codierung in den Schulen
Bildungsminister Claude Meisch hat am Freitag angekündigt, dass nach den Sommerferien 2020 Codierung als Fach in der Grundschule und ab 2021 im Sekundarunterricht angeboten wird. Vor allem die Kleinsten sollen spielerisch an das algorithmische Denken herangeführt werden. Neu ist das nicht.
Bereits Anfang der Nullerjahre schwitzten unzählige Schüler in neu eingerichteten Computersälen und versuchten erste Schritte in die Welt der Computerprogrammierer. Begleitet wurden sie von einer Schildkröte. Das Programm damals hieß Logo. Durch das Eingeben von Befehlen konnte man eine oder mehrere virtuelle Schildkröten über den Bildschirm bewegen. Bei Bedarf zog die Schildkröte eine farbige Linie hinter sich her. Auf diese Art entstanden die unterschiedlichen virtuellen Zeichnungen.
Auch damals sollten die Jugendlichen spielerisch an das Internet – das damals wirklich noch Neuland war –, aber auch die Codierung herangeführt werden. Dieses Projekt scheiterte jedoch und bis auf die Schildkröte blieb wahrscheinlich nicht sehr viel in den Köpfen der ehemaligen Schüler hängen. Dieser Fehler darf sich nach den Sommerferien 2020, wenn die Grundschulen mit Codierung beginnen, nicht mehr wiederholen.
„Digital ist die Sprache des 21. Jahrhunderts“, so die Einschätzung von Bildungsminister Claude Meisch. Deshalb muss den Schülern die Wichtigkeit, aber auch die Gefahren der digitalen Medien von Anfang an beigebracht werden.
Besser als die Schildkröte: Zum Thema Codierung in den Schulen
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Logo stammt nicht aus den 0’er Jahren, sondern wurde bereits in den 80’ern des letzten Jahrhunders an den hiesigen Lycéen auf Accorn BBC Computern gelehrt. Schon damals der absolut falsche Weg, wenn schon Programieren, dann währe das zu dem Zeitpunkt einfache Basic nicht falsch gewesen.
Basic?? Haut as näischt méi dovun an iergendenger Sproch iwwreg, komplett Zäitverschwendung, ganz schlechte Programméier-Style. Logo/Turtle as wonnerbar fiir mat Schläifen, if-Konditiounen etc. an Kontakt ze kommen. An dorems geet et, d’1×1 vum Programméiren. Et fänkt een net mat décken Overheads an komplizéierter Syntax un. Wat méngt der wéivill Leit schon direkt am Lycée d’Flemm kréien wann se mat Java oder Pascal ufänke mussen?
Python mat der Turtle, ganz einfach ufänken an duerno…
Logo wurde in der Tat bereits viel längere Zeit hierzulande unterrichtet und war eine endlose Quelle für lustige Informatikstunden. Das Problem war aber hier eher, dass der Computerunterricht versandete. Das heißt, man hatte auf Quinta oder Quarta Computerunterricht und danach war dann Sense. In den nachfolgenden Jahren überwogen die Kurse, die einen auf das Examen vorbereiten sollten und deswegen wurde das Thema dort eher wenig weiterverfolgt. Selbst einfachste Einführungen in computertechnische Neuereungen wurden nicht thematisiert.
Das rächt sich übrigens heute noch. Sehr viele Vertreter der Generation der 30-45-Jährigen haben heute riesige Probleme, mit einem Computer anständig umzugehen. Mails lesen/schreiben, Texte formattieren, Tabellen lesen oder erstellen ist für viel zu viele (damit habe ich nicht geschrieben „sehr viele“) ein riesiges Problem.
Wer Programme schreiben will, muss zuerst lesen, schreiben und rechnen lernen. Das geht am besten mit Fibel, Bleistift und Schulheft.
Bravo! Zuerst ist Mathe gefragt och gute englische Sprachkenntnisse. Dieses scheint man im Ministerium nicht zu verstehen. Wen wundert es noch?
Ich hoffe nur, dass jetzt nicht etwas luxemburgisches aus drei verschiedenen ausländischen Modellen zusammen gebastelt wird, um es dann unausgegoren in die Schulen zu werfen. Wir sind ja bekanntlich Spezialisten für schwer verdauliche pädagogische Chimären.
Also bitte, Herr Meisch: zuerst ein Konzept erarbeiten, dann ein Modellversuch über eine Schülergeneration mit anschliessender Auswertung vor einer flächendeckenden Einführung des Faches. Aber leider wird genau das nicht geschehen, weil ja sonst einer der nachfolgenden Minister die Ehren einheimst.
„Dieses Projekt scheiterte jedoch “ Das stimmt absolut nicht, denn es hat viele an die Grundlagen der Informatik herangeführt : einfache Programmierung und Umgang mit Dateien und Speichermedien. Anschliessend musste die e Genaration aber dann auch Schritt halten mit der Entwicklung der Computer
Aktuell sind mindestens 2/3 der Sekundarschüler in den Lycee technique sehr gut informatisch betreut und beherrschen die Office Klassiker (Word,Excell Powerpoint) sowieso. Ausserdem gibt es Sektionen zuhauf die in der Richtung Informatik weiderbilen ab der 4e von den vielen Ipadklassen nicht zu reden.
Woran die Schüler später scheitern, z.B. an der Uni, ist jedoch etwas ganz anderes: mangendes Leseverständnis und Problem in der Mathematik und den Naturwissenschaften.