Kommentar / Das Kunstturnen in Luxemburg ist auf dem richtigen Weg
Drei Turnerinnen, die im April zur EM nach Paris fahren, zwei Turner, die nur einen Monat später die Junioren-EM in Angriff nehmen werden, oder auch ein Flugelement am Stufenbarren. Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass der nationale Turnverband FLGym inzwischen solch positive Schlagzeilen schreiben würde?
Vor 24 Monaten dominierten Uneinigkeit und Streitereien das Bild des Verbandes, die Arbeit des Damennationalkaders lag zwischenzeitlich sogar komplett brach. Es konnte einem angst und bange um eine der traditionsreichsten olympischen Sportarten hier im Land sein, vor allem seit 2016 mit Sascha Palgen das langjährige Aushängeschild des luxemburgischen Turnsports seinen Rücktritt vom aktiven Leistungssport erklärte. Dass mit Céleste Mordenti im Jahr 2019 eine Kunstturnerin direkt an drei großen internationalen Wettbewerben – EM, Europaspiele, WM – teilnahm, grenzt da fast schon an ein kleines Wunder.
Bei der FLGym ist Struktur eingekehrt und die Arbeit der letzten Monate trägt die ersten kleinen Früchte. Da passt es ins Bild, dass 2019 ein „Cadre jeune“ ins Leben gerufen wurde und das Team um den technischen Direktor Jacques Renson um weitere Trainer aufgestockt wurde. Bei der FLGym hat man inzwischen verstanden, dass sich eine bestmögliche Betreuung der jungen Sportler langfristig auszahlen wird. Bleibt zu hoffen, dass in den kommenden Monaten auch Bewegung in die Problematik der Sportinfrastruktur des INS kommt, die Nachwuchstalente hätten es allemal verdient.
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