Trump und Tiktok / Der US-Präsident als Erpresser
Die Führung in Peking ist im Begriff, die neuen Kommunikationstechnologien und ihre Anwendungen zur Überwachung der eigenen Bevölkerung zu nutzen. Dass die Kommunistische Partei Chinas mit diktatorischen Methoden das Land regiert – davon könnten sicherlich abertausende Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang ein Lied singen –, ist auch kein Geheimnis. Wie sich Donald Trump gegenüber den Eigentümern des chinesischen Videoportals TikTok benimmt, weicht jedoch erheblich von dem ab, was die USA den Chinesen als Gegenmodell gegenüberstellen wollen. Denn es ist schlicht und einfach Erpressung, was der US-Präsident hier betreibt: Er setzt ein Unternehmen per Gesetz wirtschaftlich derart unter Druck, dass dieses nicht anders kann, als, wie von Trump gewünscht, einen Teil seines Geschäftes an ein US-Unternehmen abzugeben. Das sind Mafia-Methoden. Als Argument dient dem US-Präsidenten die Vermutung, dass der chinesische Geheimdienst über die TikTok-App Daten von US-Bürgern ausspionieren könnte. Was durchaus sein kann. Denn seit Edward Snowden wissen wir, dass die Möglichkeit, auf diese Weise digital durchleuchtet zu werden, ganz real ist und massenhaft betrieben wurde, weltweit, auf allen möglichen Geräten und über verschiedenste Anwendungen. Nämlich vom US-Geheimdienst NSA. Warum sich Trump, der immerhin US-Präsident ist, wie ein Mafia-Pate benimmt, ist in seinem Fall zwar nachzuvollziehen, könnte aber sehr üble Nachwirkungen haben.
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Trump ist ein Mafiosi, ein Mensch mit krimineller Energie!