/ Ein Segen für alle: Springprozession voll im Trend
Die Iren haben das weltberühmte Guinness und den weltbekannten Kennedy-Clan, dessen berühmtester Vertreter JFK in den 1960ern zum mächtigsten Mann der Welt aufstieg. Und irgendwie können die Iren auch diesen Heiligen ihr Eigen nennen – neben uns Luxemburgern selbstverständlich.
Geboren um 658 in Northumbrien, einem kleinen angelsächsischen Königreich von England, wanderte Willibrord im Alter von 20 Jahren nach Irland aus, um von dort seine Missionsarbeit aufzunehmen. Die war sehr erfolgreich und führte ihn auf seinen zahlreichen Reisen auch nach Echternach. Im dortigen Kloster verbrachte er später seinen Lebensabend. Nach seinem Tode am 7. November 739 wurde er dort begraben. Seine Gebeine werden in der Krypta der Kathedrale aufbewahrt, die seinen Namen trägt.
Tausende Besucher, Musikanten und Pilger waren am Dienstag gekommen, um bei der Springprozession dabei zu sein. Ob sie dabei wirklich des Heiligen aus Irland gedachten, der einst, wie es die Legende besagte, die Bürger Echternachs vom „Veitstanz“ befreite, spielt keine Rolle. Der Mann ist längst zur Kultfigur geworden, die zu Merchandising-Zwecken herhalten muss.
Und nicht nur das: Willibrord „lebt“ und ist fester Bestandteil dieses Events, das für die einen viel mit Glauben, für die anderen viel mit Folklore zu tun hat und bei anderen wiederum für freudige Gesichter sorgt, wenn sie am Abend ihre gut gefüllte Tageskasse zählen. Die Springprozession ist voll im Trend. Bei Jung und Alt. Sie ist ein Segen für alle. Anders als die Oktav, die es im Zeitalter von Trennung von Kirche und Staat sowie schwindender Anzahl an Gläubigen schwer hat, sich zu legitimieren.
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Weniger Religion als Tradition, Folklore und etwas Sport . Immerhin gehört die Echternacher Springprozession zum Weltkulturerben und das ist eine Auszeichnung für Luxemburg, nicht für die Kirche allein.
„Die gut gefüllten Kassen.“ Das ist die Hauptursache und das letzte Ziel aller religiösen Traditionen. Ob ein heiliges Wässerchen aus Lourdes welches dem Siechenden zur Linderung angeboten wird oder eben Hüpfen zum Takt der Musik bleibt dabei gleich. „Die Seele aus dem Feuer springt,wenn der Taler in der Kasse klingt.“
Gefüllte Kassen scheinen ihnen auf den Wecker zu gehen. Spricht der Neid?
Ja. Und nächstes Jahr mache ich auch einen Würstchenstand auf.
Déi Traditioun do muss erhaalen bleiwen,
weintens eng Renommée an Europa vir Echternoch,
schued dass ëtt nëtt méi ësou Traditiounen do zou
Echternach gëtt fir dëss Staat ërem ze beléiwen.
Dat hänkt awer och ganz vill vun der Gemengeféierung of !