/ Fair shoppen: Mode bekommt man auch mit gutem Gewissem
Bunte Batik-Baumwollschals, lila Hosen und Filzpuschen: Fertig ist der Kleider-Öko. Das Klischee ist von gestern. Faire Mode kann sich sehen lassen. Das haben die „Fair Fashion Days“ in den Rotondes am Wochenende gezeigt. Längst haben Produzenten erkannt, dass Design, „fair“ und „Öko“ kein Widerspruch in sich sind. Im Gegenteil: Es kommen witzige und vor allem individuelle Anziehsachen und Accessoires dabei heraus.
Und noch etwas wird deutlich: Letztlich ist es nur der Konsument, der dem Massenwahnsinn und der Schnäppchenjagd auf Kosten derer, die die Ware produzieren, etwas entgegensetzen kann. Billig ist eben nicht gleich preiswert. Wer konventionell hergestellte Qualitätsware mit fair produzierter Mode vergleicht, wird das feststellen. Damit fällt ein weiteres Klischee. Verheimlicht werden darf dabei aber nicht, dass es immer schwierig bleiben wird, die absolute Kontrolle über die Lieferkette zu behalten und vor allem zu wahren. Sie ist lang und fordert den Verantwortlichen interkulturelle Kompetenzen ab – vor allem da, wo Menschenrechte anders sind oder gar nichts bedeuten.
Wenn die „Fair-Trade-Bewegung“ aber dazu führt, dass große Konzerne sich mit den Produktionsbedingungen der Herstellerländer ihrer Produkte auseinandersetzen und dies transparent kommunizieren, dann hat „faire“ Mode schon allein deshalb gewonnen.
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Leider machen sich die wenigsten Verbraucher die Mühe, zu kontrollieren woher die Textilien stammen und gehen den Schnäppchenanbietern in die Falle. Auch darf man nicht die ärmeren und mittellosen Konsumenten vergessen, die jeden Cent umdrehen müssen bevor sie ihn ausgeben. Diese Menschen, und sie werden nicht weniger, können sich keine „teuren“ Klamotten leisten und sind oft auch, mangels Bildung, schlecht informiert oder überhaupt nicht. Weshalb soll es nicht möglich sein, auch in unseren Breiten, preisgünstige Qualitätswaren herzustellen? Muss es unbedingt immer ein “ haut de gamme “ sein ? OK. für die, die es sich leisten können und die Modefreaks.