Kommentar / Fluchtursachen bekämpfen
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Die „Sans-papiers“ aus Drittstaaten, also Nicht-EU-Staaten, sind nur die Spitze des Eisbergs einer Welt, die in Bewegung ist. Während wir uns alle an Bilder von Menschen mit Gesichtsmasken, Beatmungsgeräten, Krankenhäusern und Abstandsmaßnahmen gewöhnen mussten und jedes Land für sich damit beschäftigt war, seine Bevölkerung bestmöglich zu schützen, sind die großen Krisen in den Hintergrund gerückt. Vermeintlich. Wer glaubt, dass mit einer wie auch immer gearteten Abschottung an den Grenzen der Drang, in Europa ein neues Glück zu suchen, aufhört, der irrt. Er wird bleiben. Selbst wenn das Mittelmeer nicht mehr der Weg ist, auf dem unter Lebensgefahr die Aussicht auf ein besseres Leben gesucht wird, werden sich die Flüchtlinge ihre Wege suchen. Und sie werden aus Perspektivlosigkeit in ihren Herkunftsländern nicht damit aufhören – ob mit Aufenthaltsgenehmigung oder ohne im Ankunftsland. Und egal, ob zu Hause Krieg herrscht, sich abseits des Rampenlichts der Weltöffentlichkeit ethnisch unterschiedliche Gruppen bekämpfen und das Leben unsicher machen oder es einfach nur keine Arbeit gibt. Teil der Wahrheit ist ebenfalls, dass viele Regimes in Afrika nicht in der Lage oder nicht willens sind, diese Situation zu verändern. Zu sehr sind sie damit beschäftigt, sich in die eigene Tasche und die ihrer Clans zu wirtschaften.
Der Westen hatte dem bis jetzt wenig entgegenzusetzen. Am Ende steht eine seit Jahrzehnten wenig erfolgreich verlaufene Entwicklungspolitik. Arbeit ist einer der Schlüsselbegriffe, wenn es um die Bekämpfung von Fluchtursachen geht. Bildung für alle, Geburtenkontrolle und soziale Sicherungssysteme sind weitere. Hinzu kommen interkulturelle Kompetenzen sprich Landes- und Kulturkenntnisse. Wenn die Entscheidung, wie und was gefördert wird, einzig Zahlenmenschen überlassen wird, läuft es auf Profit hinaus. Ganz davon abgesehen, dass das Geld dann oft genug aus Unkenntnis in falschen Kanälen landet. Inzwischen kommt noch etwas anderes hinzu. Wenn über den Klimawandel der Meeresspiegel steigt und viele Küstenregionen unbewohnbar werden, wird es weitere Fluchtbewegungen geben. Das sind dann keine Kriegs- oder Wirtschaftsflüchtlinge mehr, sondern Klimaflüchtlinge. Sie werden kommen, wenn sich die Hauptverursacher nicht auf eine Begrenzung der Erderwärmung einigen und Lehren aus der Corona-Krise umsetzen. Auf einmal war viel Geld da, um dem Virus Einhalt zu gebieten, und es ging ganz schnell.
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Armut, Überbevölkerung und Warlords die sich die Taschen füllen.
Also:Wenn das Glück nicht zu uns kommt,gehen wir zum Glück.
Halten wir uns doch da raus. Wir hatten niemals Kolonien. Mit was sollen wir bekämpfen?