/ Geheimnis gelüftet: Gramegnas qualitatives Wachstum
Lange wurde darüber gerätselt, was Politiker wohl meinen, wenn sie von „qualitativem Wachstum“ reden. Alle großen Parteien hatten während des Wahlkampfs mit dem Begriff geworben. Bislang konnte niemand so genau erklären, was er eigentlich bedeutet. DP-Finanzminister Pierre Gramegna hat am Montag das Geheimnis gelüftet. Als Musterbeispiel für qualitatives Wachstum hat er die Finanzindustrie genannt. Ausgerechnet sie, möchte man denken. Hat sie uns doch gleich mehrere Skandale und den Ruf eines Steuerparadieses beschert.
Doch was wäre Luxemburg ohne seine Finanzindustrie? Ein elendes Entwicklungsland im Herzen Europas? Ein Arbeiter- und Bauernstaat kurz vor dem Bankrott? Jedenfalls kein „Musterschüler“.
Dank der Gewinne der internationalen Finanzindustrie kann Luxemburg nun 500 Millionen Euro in Klimaschutzmaßnahmen investieren. Dass die Finanzindustrie mit unzähligen Milliarden Unternehmen am Leben hält, die mit fossilen Brennstoffen handeln, oder Großkonzerne fördert, die den Weltmarkt beherrschen (wollen), ist dabei qualitativ nebensächlich. Immerhin werden die Investoren dank der Luxemburger Finanzindustrie ihr Geld künftig auch in „green bonds“ anlegen können. Vorausgesetzt die Rendite stimmt, denn davon sind viele Reiche noch nicht überzeugt.
Ob die jugendlichen Klimaaktivisten grüne Finanzprodukte meinen, wenn sie in den Straßen „system change, not climate change“ rufen? Wohl eher nicht. Doch was wissen diese Naivlinge schon von Qualität. Und „Musterschüler“ werden sie mit dieser Einstellung bestimmt nicht werden.
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Hoffentlich ist diese auf die Finanzindustrie ausgerichtete Politik nicht auf Sand gebaut, sonst wird es einmal ein schlimmes Erwachengeben! Und dann sind wieder schneller als erwartet ein Arbeiter-und Bauernstaat. Aber auf welcher Basis wird der dann funktionieren?
Die jüngsten Äusserungen von Frau Cahen betreff Wirtschaftswachstum waren äusserst dürftig und lassen darauf schliessen, dass die DP keine konkreten Vorstellungen einer Wirtschaftsweise innerhalb der Leitplanken unseres Planeten hat.
Sinn geschockt beim liesen vun den Zeilen diè den Här Laboulle hei vun sech ged,Dank enger Finanzindustrie könner mer elo 500 Mill.€ an den Klimaschutz investieren…… hallo…. wor et net den Arbechter an Baurenstaad den eisem Land ermieglecht huet eng Finanzindustrie op Been ze stellen,alles Leit die hieren schwees nach gericht hunn an oft mat hierem Liewen bezuelt hunn.Dir sollt Ierch schummen esou eppes vun sech ze ginn.Ged et eigentlech ken Chefredakter mié am Tageblatt den esou aussoen en riggel virsetzt.Dann vur der monter weider an dems der die jugendlech Klimaaktivisten als Naivlinge bezichtecht,mache Ierch drop opmirksam dat den des jonk Menschen schons enorm vill bewirkt hun,an ganz vill politiker, egal welcher couleur an d’äng bruecht hun.Den ganzen Artikel den hei vun Ierch kent ass eng an d’Sabbel vir dat schaffend letzeburger Vollek eng an s’abbel vir eis klimaaktivisten an eng grouss Bonot vie eis Banken.Abe jo.
Ierch ass awer kloer, dass di Ausso „Doch was wissen diese Naivlinge schon von Qualität“ baissend Ironie ass an den Luc Laboulle daat genau emgedréint mengt?
hoppla, du sprengt een aus der köscht…..
„Doch was wäre Luxemburg ohne seine Finanzindustrie? Ein elendes Entwicklungsland im Herzen Europas? Ein Arbeiter- und Bauernstaat kurz vor dem Bankrott? Jedenfalls kein „Musterschüler“.“
dee satz do, deen ass schwéier ze verdauen
dat ass eng riicht op de baack, fiir déi, déi am dreck gewullt hun, an de minièren, am feld, nach mat den hänn d’gromperen rausgehol hun asw
dat ass nach guer net esou laang hier
wann et och géif röm zu engem aarbechter a bauerestaat kommen, dann hätte just déi leit domat ee probleem, déi sech nach niemols d’hänn knaschtech gemaach hun, déi stinn dann do mam fanger am mond
Dir schéngt den Artikel nët verstaanen ze hunn … Oder en nët ganz gelies ze hunn … oder ech wees et nët. Den Här Laboulle kritiséiert d’Finanzidustrie zu Lëtzbuerg an e benotzt dofir eng rhetoresch Figur, genannt Ironie. „Dass die Finanzindustrie mit unzähligen Milliarden Unternehmen am Leben hält, die mit fossilen Brennstoffen handeln, oder Großkonzerne fördert, die den Weltmarkt beherrschen (wollen), ist dabei qualitativ nebensächlich. Immerhin werden die Investoren dank der Luxemburger Finanzindustrie ihr Geld künftig auch in „green bonds“ anlegen können.“ Déi Absurditéit, déi den Här Laboulle beschréift, ass eng ironësch Zesummenfassung vun eisen „green bonds“. Dofir och d’Guillemeten.
ech wees do net wéin hei um schlauch steht…
Herr Laboulle beherrscht die Kunst, mit Humor und Ironie eine ernste Situation zu analysieren und zu beschreiben. Aber das scheinen so manche Leser nicht zu verstehen und falsch zu interpretieren. Mit seiner Manier, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit einer witzigen und schelmischen Art auf etwaige Missstände und Gefahren aufmerksam zu machen, hat seine Kritik beim aufgeklärten Leser mehr Erfolg. Es wird trotzdem immer Leute geben, die zum Lachen in den Keller gehen.