Raus aus der Tabu-Kiste / Häusliche Gewalt geht jeden etwas an
Häusliche Gewalt geht uns alle etwas an. Aber leider wird das Thema immer noch zu oft unter den Teppich gekehrt, Statistiken zufolge kennen etwa ein Viertel aller Leute jemanden, der Opfer von häuslicher Gewalt wurde oder immer noch wird. Aber reagieren diese Personen? Nein. Nur eine Minderheit traut sich, die Polizei einzuschalten. Sie beweist Zivilcourage. Diese ist wichtig, will man erreichen, dass ein allgemeiner Aufschrei erfolgt und das Thema aus der Tabu-Kiste herauskommt.
Die Gründe für das Nicht-Melden der Vorfälle sind vielfältig: Angst, Desinteresse … Viele handeln auch frei nach dem Motto: „Was ich nicht wahrhaben will, darüber will ich nicht sprechen.“ Das ist aber falsch. Denn nur wenn ehrlich, offen und frei über die häusliche Gewalt gesprochen wird, kann sich was ändern. Kampagnen, wie die Gleichstellungsministerin sie am Mittwoch vorstellte, sind sicher lobenswerte Initiativen. Sie verlaufen aber im Sand, wenn nicht ein allgemeines Umdenken erfolgt. In diesem Zusammenhang muss gegen den Irrglauben vorgegangen werden, dass das Phänomen nur die unteren und mittleren Klassen betrifft. Es ist auch falsch zu glauben, dass größtenteils Ausländer oder andere Kulturen mehr davon betroffen sind. Schließlich müssen auch die in vielen Kulturen verankerten Stereotypen des starken Mannes und der schwachen Frau bekämpft werden – und das bereits in jungen Jahren. Dieses Ziel können wir jedoch nur erreichen, indem wir nicht wegsehen und zusammen handeln. Alle.
- Roland Breyer, ein Leben im Dienst der Gemeinde - 17. September 2020.
- Roland Breyer, ein Leben im Dienst der Gemeinde - 17. September 2020.
- Klimafreundliche Mobilität - 13. September 2020.
Gibt es dazu auch belastbares Zahlenmaterial in welchen soziokulturellen Umfeld sich die häusliche Gewalt besonders häuft oder nicht häuft oder sind das alles Mutmaßungen?
Ist das denn von Belang? Gewalt ist Gewalt und Studien haben bewiesen, dass sie in allen gesellschaftlichen Schichten vorkommt. Choleriker gibt es auch in den sogenannten gehobeneren Schichten. Ausserdem gibt es nicht nur körperliche sondern auch psychische Gewalt.
Ja natürlich ist das von Belang und gehört bei jeder Analyse von Kriminalitätssparten dazu. Erkenntnisse über das statistisch typische Täterprofil hilft bei der Ausarbeitung von Bekämfungs- und Vorbeugemaßnahmen. Umgekehrt gefragt, was stört sie daran?
Mich stört daran, dass immer in Kategorien gedacht wird, sonst nichts! Wenn Sie gestatten.
Das nennt man Analyse.
Nennen Sie es wie Sie wollen! Noch nie was von manipulierten Statistiken gehört? A propos Analyse: heute sind wir soweit, dass die Wenigsten noch imstande sind einen einfachen Text zu analysieren. Das nennt man dann blindes Vertrauen in das, was man vorgelegt bekommt oder Unterscheideidungsvermögen gleich null. Ist ja, im Digitalzeitalter nicht mehr gefragt! Ausserdem macht die häusliche Gewalt nicht halt vor arm und reich. Gewalt ist emotional bedingt und als solches ein Produkt des Gefühlslebens und nicht der Intelligenz!
Weil Statistiken manipuliert sein könnten verzichten wir dann lieber ganz darauf wenn wir uns mit einer Thematik beschäftigen. Ihre Logik ist aberteuerlich.
Ja, weil sie der Wirklichkeit und den Tatsachen nicht entsprechen und nicht gerecht werden.
Häusliche Gewalt ist weitaus verbreiteter als angenommen und geht jeden etwas an, aber die Wenigstens wollen davon wissen. Und sogar eine Vielzahl der Opfer trauen sich nicht, sich Hilfe zu holen. Erstaunlich, dass 34% der Leidtragenden männlichen Geschlechts sind.