Kommentar / #Luc – Back to the future
Noch gehen die Meinungen bei Freund und Gegner weit auseinander: Die einen, besonders jene aus konkurrierenden Parteien zur CSV, sehen die Nominierung des einst als Finanzminister der Austerität gescholtenen Politikers mit dem überschaubaren Charisma als weitere Schwächung der lange Jahre krisengeplagten CSV, andere die Wiederentdeckung des einstigen Juncker-Dauphins als eine Art Geniestreich, die optimale Möglichkeit zur Rückkehr an die Macht.
Immer noch ist unklar, wie der Mann, der sich 2013 elegant an der Oppositionsarbeit vorbei zum Geldverdienen in die Privatwirtschaft absetzte, es schaffen konnte, sich an Wiseler, Hansen und Roth vorbei zur Spitzenkandidatur der immer noch größten Partei im Lande durchzumogeln; klar ist jedenfalls seit Samstag und dem CSV-Konvent in Ettelbrück, dass die Kandidatur kein strategisches Manöver zur Verwirrung der Gegner war, sondern es dem einstigen eifersüchtigen Hüter der nationalen Geldschatulle bitterer Ernst mit der Spitzenkandidatur ist.
Dass dies zu einigen Verrenkungen der Gelenke von #Luc bis hin zum Spagat führen wird, davon konnten sich Beobachter denn auch in der Ettelbrücker Deichhalle überzeugen. Um Jovialität bemüht, von jungen Parteimitgliedern umrahmt, versuchte Frieden, sich angriffslustig, aber staatsmännisch zu geben, versprach Steuererleichterungen für Menschen und Betriebe, gar einen regelmäßig nach oben angepassten Mindestlohn, verteidigte den Index (ungedeckelt?), will Wohnraum schaffen und Sicherheit garantieren, möchte die Energiewende beschleunigen, die Umweltpolitik aber pragmatisch sehen und dabei die Staatsschuld eindämmen.
Dass Kandidaten viel versprechen und ankündigen, ist dabei nichts Neues und kein Alleinstellungsmerkmal der Christlich-Sozialen. Wie die Wähler allerdings auf den Kandidaten und damit auf die Rückkehr der Vergangenheit zum Neustart in die Zukunft reagieren werden, wird eine durchaus neue Erfahrung im politischen Luxemburg sein und darf mit Spannung beobachtet werden.
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Ein alter Mann, der nicht mal in seinen guten(sic) Jahren Charisma hatte, wie traurig.
Die Blamage hätte man ihm ersparen können.
#Luc : Frieden schaffen, ohne Luc!
(Vielleicht geht das Kalkül der CSV ja auf; wer würde in diesen kriegerischen Zeiten nicht den Frieden wählen. (Scherz…;)))
Wer würde nicht gern ein Land regieren, in dem der Chef der Bankenaufsicht « ruhig schläft » und der Kapitän der Nationalelf « so gut in Form ist wie noch nie » !
Egal wer hier Spitzenkandidat ist. Den blauen Gambianieten mit Ausnahme von Herrn Gramegna ist Luc Frieden diesen überlegen.
Der Mut der Verzweiflung. CSV ade.