/ Therapie ohne Geldsorgen: Psychotherapeuten gleichstellen
Seit 2015 gibt es das Gesetz. Es ist hierzulande also staatlich geregelt, dass Psychotherapeuten eine geschützte Berufsgruppe und als „profession autonome“ anerkannt sind. Mit dem zwei Jahre später gegründeten Dachverband gab es fortan einen starken Partner, um bei der „Caisse nationale de santé“ über die Übernahme der Kosten für die Behandlungen zu verhandeln. Einig ist man sich nicht geworden, aber sich ein gutes Stückchen näher gekommen. Das ist schon mal was. Alle, die in diesem Beruf arbeiten, litten lange und leiden noch unter der Grauzone. Wer als Patient die „Seancen“ nicht bezahlen kann, muss draußen bleiben. Egal, wie ernst es gerade ist. Kann das sein?
Niemand bezweifelt heute ernsthaft mehr den Zusammenhang zwischen Somatik, sie ist Sache der Ärzte, und der Psyche, sie ist Sache der Psychotherapeuten. Warum tut sich dann die Gesundheitskasse so schwer? Weil man die Psyche des Menschen nicht per Ultraschall untersuchen geschweige denn per Röntgenbild festhalten kann? Zugegeben, die menschliche Psyche ist ein weites Feld. Überdies noch eins, das sich jeglichen Standards verweigert. Vielleicht fließt aber auch mal die Überlegung in die Verhandlungen ein, dass Folgekosten von dauerhaft psychisch kranken Menschen viel höher ausfallen können als die Behandlungen durch einen Experten. Das sind die Psychotherapeuten. Sie sind dafür ausgebildet.
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Wie bei vielen Behandlungsmethoden besteht ein grundsätzliches Problem: Im Gegensatz zu einem chirurgischen Eingriff läßt sich die Wirksamkeit einer Psychotherapie nicht leicht wissenschaftlich beweisen. Im Interesse der Kassenbeitragszahler muss die Gesundheitskasse strenge Maßstäbe anlegen weil sonst ein Risiko besteht dass auch unorthodoxe Therapien (Lithotherapien, Tricotherapie) oder gar abstruse Heilerrituale (Monsieur Mobomba &Co) bezuschusst werden wollen.