Kommentar / Ungenügend für Schüler und Regierung bei digitalen Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts
Das digitale Problemlösen „Coding“ (CIL) und das algorithmische Denken „Computational Thinking“ (CT) gehören laut Luxemburger Bildungsministerium zu den „Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts“. Das Jahrhundert hat bereits 20 Jahre auf dem Buckel. CIL und CT sind noch in keinem Stundenplan zu finden. Noch nicht.
Das erklärt auch das sehr schlechte Ergebnis 14-jähriger Schüler aus Luxemburg bei der ICILS-Studie über digitale Kompetenzen. Beim Coding kommt das Großherzogtum auf Platz 10 von 14. Beim algorithmischen Denken belegen Luxemburger Schüler den letzten Platz. Zweimal ungenügend.
Die Reaktion des Bildungsministeriums nach Veröffentlichung der Resultate war denn auch knapp gehalten und wies insbesondere darauf hin, dass diese Kompetenzen erst ab dem Schuljahr 2020 bzw. 2021 ihren Weg in die Schulpläne finden werden.
Nun stellt sich aber manch einer vielleicht die Frage, was es mit den Tausenden doch recht teuren iPads auf sich hat, die den Schülern seit einigen Jahren in vielen Klassen zur Verfügung gestellt wurden. Haben diese denn keinen positiven Einfluss auf die digitalen Kompetenzen der Schüler? Nein, haben sie nicht, heißt es sowohl in der Studie als auch auf Nachfrage beim Bildungsministerium. Denn das alleinige Benutzen eines solchen Tablets befähige einen Schüler längst nicht zu besseren digitalen Kompetenzen. Um diese zu erlangen, müssten Lehrer speziell fortgebildet werden.
Viele Lehrer haben in der Tat spezifische Weiterbildungen zum Umgang mit dem iPad im Unterricht belegt. Doch sind diese Kurse wohl nicht auf Coding und algorithmisches Denken, die Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts, ausgelegt, sondern auf den bloßen Umgang mit dem Gerät im Unterricht. Eigentlich schade. Auch hier gibt es ein klares Ungenügend. Man darf demnach gespannt sein, wie Luxemburg bei der nächsten ICILS-Studie, die 2023 stattfinden wird, abschneidet.
- Was Jugendliche im Internet treiben: Bericht zeigt Nutzungsverhalten auf digitalen Geräten - 8. Februar 2023.
- Kritik am FDC: Die „schmutzigen“ Investments des „Pensiounsfong“ - 7. Februar 2023.
- Ein Plan für mehr Naturschutz in Luxemburg - 3. Februar 2023.
digital denken ass kee menschnatierleche Prozess fiir denken ze léieren
fiir d’éicht op der Lee soll mol ganz einfach de Mènsch stooen
e Kand soll mol sech selwer entdecken léieren
sech mat natierlech Saachen ausernee setzen
liesen a schreiwe léieren
Haut soll oder misst ALLES digital funktionnéieren
an dat ass de falsche Wee
„et ass d‘ Pärd vun Hanne souedelen“
wärte mer da jo nach fréi oder spéider gesin
d’Resultater beweisen et schon haut ganz klor dat et nöt esou fonktionnéiert
an do muß gehandelt gin
de maulkuerf
awer an déi richteg Richtung
Algorithmisches Denken und programmieren fördert man bei Kindern eben besser mit der Schildkröte als mit teuren Ipads, mit denen man nicht mal telefonieren kann. Jeder 8-jährige hat heutzutage sowieso schon sein Smartphone und die Ipads wird man nach 2 Jahren sowieso in den Müll werfen, da sie nicht mehr geupdated werden können. Eine teure und sinnlose Fehlinvestition, mal wieder ausgegoren von dem Totalversager Meisch!
@jemp: iPads laufen übrigens mit der gleichen Software wie iPhones und werden im gleichen Rhythmus upgedatet. Auch Ihr iPhone gehört nach 2-3 Jahren zur digitalen Vorgeschichte. Genau wie Ihr PC oder Mac der schon veraltet ist, wenn Sie ihn zuhause ausgepackt haben. Dasgehört nun mal zur Sache. Oder fahren Sie noch Windows 3.11?