Kommentar / Vom „grénge Wouscht“ zum „open the gates“: Die Läuterung des Marc Lies
Das wird man wohl noch sagen dürfen. So in etwa lassen sich Marc Lies’ „entschuldigenden Worte“ nach seinem Facebook-Kommentar zusammenfassen. Zwar hat der Hesperinger Bürgermeister und Abgeordnete bei Radio 100,7 gesagt, sein Facebook-Post sei „ein Fehler“ gewesen. Anschließend beschwerte sich der CSV-Mandatsträger dann darüber, dass seine Aussagen „komplett aus dem Kontext“ gerissen wurden. Es sei nämlich nie um Flüchtlinge gegangen, sondern um die allgemeine Sicherheitslage in Luxemburg.
Das widerspricht aber wiederum dem klärenden Gespräch, das die Parteileitung am Sonntagabend mit Lies gehabt haben soll, in der die Partei klar Stellung bezieht und sich von den Aussagen distanziert. Auch in der CSV-Fraktion soll der Kommentar, Tageblatt-Informationen zufolge, noch einmal thematisiert werden. „Kein Kommentar“, heißt es unterdessen von Parlamentspräsident Claude Wiseler. Da sich der Vorfall nicht in einem parlamentarischen Rahmen ereignet hat, habe er keine Handhabe. Anders als in der Affäre um Tom Weidig habe er von der „Conférence des présidents“ (noch) keinen Auftrag erhalten, ein Gespräch mit dem CSV-Abgeordneten zu führen.
Ein langjähriger, gewählter Volksvertreter sollte wissen, welche Assoziationen er hervorruft und Emotionen er schürt, wenn er den langjährigen Immigrationsminister in einem Facebook-Post zitiert, die Worte „open the gates“ hinzuschreibt und die Schuld an einer Straftat auf eine von Linksparteien und Presse deregulierte Gesellschaft schiebt. Man darf alles sagen … nur sollte man sich nicht wundern, wenn die Reaktionen darauf entsprechend heftig ausfallen.
Dass Marc Lies die allgemeine Sicherheitslage in Luxemburg anprangern wollte, kauft dem CSV-Politiker keiner ab. Schließlich war Jean Asselborn jahrelang Außen- und Immigrationsminister und nicht Innen- und Polizeiminister. Das hat auch nichts mehr damit zu tun, Missstände anzuprangern, wie Lies es dann zur Selbstverteidigung vorbringt. Das ist Fremdenfeindlichkeit – und hat in einem politischen Amt nichts verloren. Für Lies ist es übrigens nicht der erste Ausrutscher: Im vergangenen Jahr hatte der Hesperinger Bürgermeister die Grünen, frei nach rechtsextremer Manier, als „grénge Wouscht“ bezeichnet.
Ein klassischer Fall von: Das habe ich nie gesagt und bestimmt nicht so gemeint, wie ich es gesagt habe.
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Frage: Warum „darf“ es nicht um Flüchtlinge gehen? Diese Menschen haben alles gesehen dort wo sie herkommen. Definieren wir das Wort „Flüchtling“. Einer der aus Kriegsgebieten kommt oder einer der aus armen Ländern kommt um hier sein Glück zu versuchen.Oder beides?Fakt ist doch,dass bei zunehmender Zuwanderung das Risiko für kriminelle Übergriffe steigt.Das ist eine reine Rechenaufgabe die schon von Helmut Schmidt vor 40 Jahren gemacht wurde. Unsere Sicherheit wird durch Zuwanderung aus anderen Ethnien auf den Prüfstand gestellt. Warum darf man nicht sagen,dass man sich nicht wohl fühlt wenn eine vollvermummte Person hinter einem steht oder ein betrunkener Bettler einen angröhlt? Dann ist man Rassist,basta. Ein gelandeter Afrikaner oder Afghane etc. wird sich nicht lumpen lassen mit einigen Deals zu schnellem Geld zu kommen.Zumal es ihm hier im Gefängnis besser geht als bei sich zuhause. Was haben diese Leute zu verlieren? Mit Schönreden ist das Problem nicht gelöst.Wir schaffen das nicht. So schaut’s aus.
Nee et war heen ech hun daat nie gesoot. BlaBla
Iwerleen befier ee schwätzt wier besser!
Typisch: zuerst grossspurig reden und dann erst, wenn überhaupt, den Verstand einsetzen und statt einer klaren Entschuldigung, eine unglaubwürdige Ausrede von falscher Interpretation. In der CSV ist das „ins Fettnäpfchentreten“ scheinbar zu einer Art Wettkampf geworden, nicht nur unter den Hinterbänklern. Einfach Niveaulos.
ech wosst nët dat mër Schild-(luxem)-biërger wären..
dat heescht awer just,
duërch verschidde Läit, déi mengen së könnte sëch Alles erlaben
wann dat doten réicht d’Spëtzt vum Äisbierg ass..
ma da kréie mër nach Knuppefreed..
willkommen in diesem Theater!
@(K)ee Rassist :
Warum darf man das wohl nicht sagen? Weil diese Pauschalisierung genau dem entspricht, was man gemeinhin fremdenfeindliche Vorurteile nennt. Kennen Sie oder Herr Lies den Hühnerköpfer von Hesper? Ich glaube kaum. Gibt es in Hesper (!) etwa keine Luxemburger, die sich eines Verbrechens schuldig machen? Es ist genau diese Assoziation zwischen Herkunft und Verhalten, die rassistische Vorurteile ausmachen. Da helfen auch keine Milchmädchen-Rechnungen ganz in der Tradition der Rhetorik des Front National, von wegen „mehr Zuwanderer = mehr Verbrechen“ – und egal welchen Namedropping Sie dabei bemühen, es wird nicht ‚“wahrer“…
Aber was sag ich da? Sie sind sich dessen sicher bewusst und lachen sich ins Fäustchen dass das ‚t‘ ihre platten Hasstiraden abdruckt. Glückwünsche, Mission gelungen!
Marc Lies alias „Héngermisch“, strebt nach Höherem und beweist durch sein Reden, dass er dazu nicht befähigt ist. Gefieder ohne Kopf kann nicht fliegen.
Hallo, HeWhoCannotBeNamed
„Namedropping“
kannte den Ausdruck nicht, aber dafür gibt es ja wikipedia:
„…durch die ständige Nennung prominenter Namen den Anschein zu geben, die genannten Personen wirklich zu kennen…“
Kann keinen Zusammenhang mit „(K)ee Rassist erkennen…
@Leila :
Namedropping bezieht sich nicht ausschließlich auf Personen, die man „wirklich kennt“ (vgl. frz. Definition, in der dieser Aspekt fehlt). Eben einen „Namen fallen lassen“.
Im Beispiel von „Ee Rassist“ ist das Helmut Schmidt, sinngemäß : wenn sogar ein Sozialist (und nicht irgendeiner!) sowas sagt, dann muss es wohl wahr sein…