Weltwassertag / Das Wasser-Problem: Auf Dauer keine Lösung
2,2 Milliarden Menschen leben laut den Vereinten Nationen ohne sichere Trinkwasserversorgung. Das wird einer der Hauptpunkte des neuen „World Water Development Report 2024“ sein, der am „Weltwassertag“ – dem 22. März – vorgestellt wird. Wasser sei die entscheidende Verbindungsstelle von Klimasystem, Umwelt und Menschheit. Ein Mangel erhöhe zudem die Konfliktgefahr.
Auch in Luxemburg wird es zukünftig zu mehr Konflikten ums Wasser kommen, warnt die luxemburgische Wasserschutz-Organisation „Flusspartnerschaft Syr“, die sich nicht nur für den Schutz der Syr, sondern auch für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser einsetzt. Grund für die Verschlechterung der luxemburgischen Wassersituation ist – wenig überraschend – die Erderwärmung. Zeitweise bleibe wochenlang der Regen aus, während es immer längere Hitzephasen gibt. Der Grundwasserspiegel sinkt ab und damit die Trinkwasserressourcen im Boden.
Wassermangel trotz überdurchschnittlicher Niederschläge
Auf Anfrage des Tageblatt teilte das Wasserwirtschaftsamt mit, die Grundwasserneubildungsrate liege in den letzten Monaten über dem langjährigen Mittel, jedoch müssten die Verluste der letzten Jahre erst wieder aufgefüllt werden. Somit steht der Natur in diesem Jahr – wie auch im letzten – bereits von Beginn der Wachstumsphase an zu wenig Wasser zur Verfügung. Abgesehen davon, steigt der Wasserverbrauch an heißen Tagen extrem an. Nicht ohne Grund forderte die Regierung in den Sommermonaten der letzten Jahre die Bevölkerung dazu auf, ihren Wasserverbrauch einzuschränken. Dem Tageblatt antwortete die Behörde, man wünsche sich bereits jetzt, dass die Bevölkerung verantwortungsvoll mit der begrenzten Ressource umgehe.
Stichwort: Wasser sparen
Laut dem Wasserwirtschaftsamt verbrauchen die Haushalte das meiste Wasser in Luxemburg. Das Gros von diesem hochwertigen Trinkwasser wird für die Körperhygiene verwendet. Es kann also jeder seinen Teil dazu beitragen, täglich Wasser zu sparen. Zum Beispiel durch Sparduschköpfe oder einfach kürzeres Duschen. Tipps und Tricks zum Wassersparen findet man auf www.waasser.lu.
Industrie und Landwirtschaft können hingegen nicht so leicht an ihrer wichtigsten Ressource sparen – erst recht nicht im Hochsommer. Und hier wird das Thema schon politisch. Wer muss wie viel sparen? Sollten Gemeinden mit hoher Wassereinsparung ihr kostbares Gut mit anderen Gemeinden teilen müssen, wenn die nur wenig Wasser sparen? Diese Fragen sind nur der Anfang. Die Wasserknappheit wird auch in Luxemburg zu multidimensionalen Konflikten führen. Zwischen Gemeinden, politischen Ressorts wie Naturschutz und Wirtschaft, zwischen Privatpersonen und der Industrie. Dabei ist der Wassermangel bei weitem nicht das einzige Problem.
Hochwassergefahr erfordert gemeinschaftliche Lösungen
Juli 2021: Die Sauer tritt nach mehreren Tagen ununterbrochenen Regens über die Ufer und überflutet Orte wie Born, Our, Steinheim oder Rosport. Um die 6.500 Häuser werden teilweise stark beschädigt, der Gesamtschaden wird auf 125 Millionen Euro geschätzt. Demselben Unwetter fallen im Ahrtal 185 Menschen zum Opfer. Sie werden nachts von den Wassermassen überrascht. Innerhalb von 24 Stunden fallen bis zu 105,7 Liter pro Quadratmeter. Zu viel für die Böden, die das Wasser nicht mehr auffangen können. Diese Rekordwerte sind ebenfalls auf die Erderwärmung zurückzuführen. Mit immer höheren Durchschnittstemperaturen werden Wetterphänomene extremer.
Die Aufnahmekapazität des Erdreichs wird durch Dürren weiter verringert. Die Wassermassen laufen umso schneller ab, es kommt zu Sturzfluten entlang der Bäche und Flüsse. Besonders in den Städten, wo die Gewässer jahrzehntelang durch viel Beton begradigt und verschmälert wurden, kann die Flut nicht durch die Landschaft kompensiert werden. Auch deshalb renaturiert das Wasserwirtschaftsamt seit Jahren die Flüsse und Bachläufe.
Laut der „Flusspartnerschaft Syr“, deren Projekte vom Naturschutzbund „natur&ëmwelt/Fondation Hëllef fir d‘Natur“ koordiniert werden, braucht es entlang Luxemburgs Flüssen mehr sogenannte Retentionsflächen – und zwar über Gemeindegrenzen hinweg. Wenn stromaufwärts zu wenig Auffangkapazitäten existieren, kommt bei den Kommunen stromabwärts nur noch mehr Wasser an. Vor allem landwirtschaftlich genutzte Gebiete taugen als Retentionsflächen. Doch die Eigentümer wollen diese nach einem Unwetter möglichst schnell wieder nutzen. Konflikte, wohin man blickt.
Der Weltwassertag 2024 weist uns auf diese Konflikte hin, kommunal wie international. Dreh- und Angelpunkt ist immer wieder die Klimakatastrophe. Bei der Wasserknappheit von 2022 sprach die Regierung von einer „phase vigilance“ – einer „Wachsamkeitsphase“. Es wäre im Sinne aller, wenn die Wachsamkeit nicht nur eine Phase bliebe.
(Simon Ohliger)
In den Meeren ist noch genug Wasser zum verschwenden. Muss nur entsalzt werden.
@rcz
Für jeden Liter entsalztes Wasser entstehen 1,5 Liter Salzlauge mit giftigen Inhaltstoffen, 142 Mio m3 täglich. Der allergrößte Teil wird wieder in die Gewässer gepumpt mit Folgen für die Öko-Systeme.
Ein sparsamer Gebrauch dieses kostbaren Guts wäre kein Fehler.
Auf den Kanaren hat es nach langer Trockenheit heute zum Wassertag endlich kräftig geregnet. Trotzdem braucht es die Entsalzungsanlagen um die Verschwendung der vielen Touristen zu bewältigen. Wer will sich schon im 5 Sterne Hotel nur mit dem Waschlappen reinigen? Doch das geht sehr gut mit etwas Mineralwasser anstelle des unangenehmen Wassers aus der Dusche.😄😷🤐
Als in Steinheim/Rosport mit großem Aufwand ein „Auffangbecken“ für HW gebaut wurde war bereits klar: Das ist Geldverschwendung. Die Regenmengen die in den letzten Jahren runterkommen füllen so eine Anlage in Minuten. So in 2021. Höhere Temperatur,mehr Verdunstung,mehr Regen.Hinzu kommen Versiegelung der Flächen und dicke Rohre zum Entwässern und Trockenböden die die Aufnahme von Regenwasser verhindern.. Das Regenwasser ist in Minuten in den Flüssen. 2021 war nicht das letzte Mal. Bauplätze und Häuser am Ufer werden billiger.
PS: Wir sollten aufhören gegen AKW’s zu wettern.Einstweilen.
Den Problem ass dass ze vill Buedem versigelt ass, an dodurch d’Reenwasser ze schnell an de Floss an dono an d’Miir leeft.
Mir mussen Techniken fannen dass mei‘ Wasser Zeit huet ze versickeren an d’Grondwasser ze speisen !