„Computersysteme angegriffen“ / Russlandfreundliche Aktivisten attackieren Luxemburgs staatliche Systeme – und das Tageblatt
Großangriff auf staatliche Webseiten. Hackergruppen – vorgeblich aus Russland – haben am Donnerstag die Web-Infrastruktur von Luxemburger Behörden und Unternehmen lahmgelegt. Weil die Redaktion „respektlos“ sei, nahmen die Cyberkriminellen auch das Tageblatt ins Visier.
Chamber.lu, guichet.lu, gouvernement.lu – mehrere staatliche Internetseiten Luxemburgs waren am Donnerstagnachmittag zeitweise nicht erreichbar. Grund dafür war ein Hackerangriff. Auf ihren Kanälen auf Telegram gaben die Cyberkriminellen vor, prorussische Aktivisten zu sein. Und: Auch die Internetseite des Tageblatt wurde von ihnen ins Visier genommen – weil die Redaktion „keinen Respekt“ vor ihnen gezeigt habe. Tageblatt.lu war deshalb am Donnerstagnachmittag zeitweise nicht zu erreichen.
Die Luxemburger Regierung erklärte in einer Pressemitteilung, dass infolge der DDoS-Attacke („Distributed Denial of Service“) der Krisenstab einberufen wurde, der von Digitalisierungsministerin Stéphanie Obertin geleitet wird.
Wie der „Chaos Computer Club Lëtzebuerg“ (C3L) erklärt, handelt es sich bei einer DDoS-Attacke um eine Überlastung der Serverdienste durch unzählige Anfragen. „Das ist nicht besonders anspruchsvoll und nicht besonders schwer zu bewerkstelligen“, so ein C3L-Sprecher gegenüber dem Tageblatt. Mittlerweile könne man sogenannte Botnets mieten, die eine bestimmte URL dann mit Anfragen überlasten. Wer diese Attacken orchestriere, sei dann meist nur schwer herauszufinden.
Die Gruppen, die sich in den sozialen Medien zur Attacke bekannten, sind dem C3L kein Begriff. Das sei aber auch nicht wirklich überraschend. „Gruppen in diesen Milieus existieren oft nur für kurze Zeit“, sagt der Sprecher. Nur wenige würden ihren Lebensunterhalt mit solchen Attacken verdienen. Aber: „Die meisten sind russisch oder russischsprachig, weil sich dann schnell Geld damit verdienen lässt.“
Mehrere Abwehrmöglichkeiten
Es gebe mehrere Möglichkeiten, eine DDoS-Attacke abzuwehren, so ein Sprecher des C3L. Demnach könnten beispielsweise alle Anfragen aus Russland geblockt werden. „Normalerweise hören solche DDoS-Attacken nach einem Tag wieder auf“, erklärt der Experte. „Es sei denn, es hat jemand viel Geld in die Hand genommen und lässt die Attacken über Tage oder Wochen laufen.“ Generell sei aber noch jede DDoS-Attacke überstanden worden. „Normalerweise dauert es nicht allzu lange, bis wieder alles funktioniert.“
„Die staatlichen Behörden unternehmen alles Mögliche, um die Auswirkungen der Attacke zu begrenzen und die Dienste schnellstmöglich wiederherzustellen“, heißt es in einem am Nachmittag verschickten Presseschreiben der Regierung. In dem am Donnerstag zusammengerufenen Krisenstab sind das Digitalisierungsministerium, die Verteidigungsdirektion, das „Haut-Commissariat à la protection nationale“ (HCPN), die Polizei, die Armee, der Luxemburger Geheimdienst, der „Service de la communication de crise“ (SCC), das „Centre des technologies de l’information de l’État“ (CTIE), der „Service information et presse“ (SIP), der „Service des médias, de la connectivité et de la politique numérique“ (SMC), das „Computer Incident Response Center Luxembourg“ (CIRCL) und das „Institut luxembourgeois de régulation“ (ILR) vertreten.
Noname057(16) and other pro-Russian hacktivists have started a campaign against Luxembourg.
Motivated by recent geopolitical events.#cybersecurity #infosec #RussiaUkraineWar pic.twitter.com/oxo1Gkfcka
— CyberKnow (@Cyberknow20) March 21, 2024
Tageblatt im Visier
Dass das Tageblatt ebenfalls ins Fadenkreuz geriet, lag offenbar an der Berichterstattung der Redaktion. Screenshots der Tageblatt-Meldung über den Cyberangriff kursierten bereits kurz nach Veröffentlichung auf Telegram. „Wir sollten die Haltbarkeit ihrer Medienkanäle testen“ war – kurz bevor die Tageblatt-Seite lahmgelegt wurde – in den Hackerkanälen auf Russisch zu lesen. Kurz darauf wurde ein Screenshot gepostet mit dem Kommentar: „Konnte der Versuchung nicht widerstehen“ (mit Übersetzungssoftware übersetzt).
Noch bevor die Regierung zur Cyberattacke kommunizierte, kursierten bereits Gerüchte über einen möglichen Hackerangriff. „Unsere Computersysteme werden derzeit angegriffen“, hieß es in einer internen Mitteilung der Chamber-Verwaltung am frühen Donnerstagnachmittag. „Insbesondere die öffentliche Website ist nicht zugänglich. Die Systeme der Regierung sind ähnlichen Angriffen ausgesetzt.“ Es seien Teams für das Krisenmanagement mobilisiert worden. Ein Sprecher des CTIE erklärte dem Tageblatt daraufhin, dass man daran arbeite, die Seiten so schnell wie möglich wieder zugänglich zu machen. Mehr Details konnte er zu dem Zeitpunkt jedoch nicht mitteilen. Auch ob oder inwiefern Daten abgegriffen wurden, konnte am Donnerstagabend nicht abschließend beantwortet werden. Der Sprecher des C3L hält die Wahrscheinlichkeit, dass Daten abgegriffen wurden, jedoch für eher unwahrscheinlich.
Ukraine-Unterstützung als Auslöser?
Auf Telegram kursierte die Mitteilung, dass Luxemburg wegen seiner Beteiligung am Kauf von Munition für die Ukraine von den Hackern „bestraft“ werde: „Dieser Zwergstaat, trotz seiner, gelinde gesagt, bescheidenen Größe, beschloss wie seine Nachbarn in der EU, nach der Pfeife des Westens zu tanzen und beteiligte sich an der tschechischen Initiative zum Kauf von Geschossen für die Bandera-Anhänger“, heißt es in einer Botschaft, die mit den Worten „Glory to Russia!“ aufhört. Die Aktivisten würden die Luxemburger Behörden für das „Sponsoring von Selenskyjs Terroristen“ bestrafen.
Gestört waren am Donnerstag unter anderem Internetseiten des Cyber Incident Response Center (CIRCL), der Luxemburger Armee, des Transportministeriums, des Luxemburger Parlaments und MyGuichet sowie Guichet.lu. Auch die Luxemburger Post wurde Opfer der Cyberkriminellen: Ein Sprecher erklärt am Abend gegenüber dem Tageblatt: „Um 11.19 Uhr hat der Angriff begonnen und gegen 13.30 Uhr ist die Situation dank Gegenmaßnahmen gelöst worden. Aus Sicherheitsgründen können diese nicht weiter erläutert werden.“
Eigentlich kündigten die Hacker an, auch das Busunternehmen „Autobus de la Ville de Luxembourg“ anzugreifen. Getroffen haben sie jedoch die Internetseite avl.lu – die gehört der Vereinigung der Luxemburger Studenten in Aachen.
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Kein Wunder wenn Frieden der Ukraine eingefrorene russische Gelder geben will!
T und myguichet angegriffen😒😒😒
Der neueluc managed schon die krise und jetzt schau ich mir mal die tore von gerson an…
Vielleicht werden jetzt endlich mal einige hartgesottene Russlandfans wach und erkennen, mit welch perfidem und gefährlichen Staat es die Welt derzeit zu tun hat.
Russland muss den Krieg in der Ukraine militärisch und politisch verlieren, mit allen Konsequenzen … und zwar so rasch wie möglich.
Das Zögern einiger EU-Länder (Deutschland, aber nicht nur) muss umgehend ein Ende haben und die Ukraine endlich in die Lage versetzt werden, die russischen Soldaten aus ihrem Land zu vertreiben … ehe es zu spät sein wird und wir – auch in Luxemburg – fatale Folgen zu spüren bekommen.
Entweder den Internettraffic aus Russland komplett späeren oder x10 zréckhacken.
FN
Und wenn man den internet trafic mit russland total sperrt…wie will man denn die antiputin oder pro nawalny propaganda nach russland reinbringen.
Auf das will der westen nicht verzichten .
Abgesehen davon dass es technich wohl kaum machbar ist.
@ dmp / Du riffs zum grousse Krich géint Russland op. Dat ass domm an onverantwortlech. Huel dei Kicheknéip an déin Hâmemesser an da gees de a d’Ukraine géint d’Russe kämpfen. Ween A seet muss och B soen. 🙁
@Piotr
dat dote koum wéi aus der Kanoun geschoss
ëch hun dat selwecht geduëcht..
ma an déi Jéineg déi elo sou begeeschtert sën, do géif hinne ganz séier d’Schwéisspärlen op der Stiir stoën
an ët könnt och mol an’d Box goën
Ich finde das die Luxemburger Studis „ze Oochen“ von der AVL ein Orden verdienen 🙂 Sie haben sich zum Schutze des éffentlichne Transports vor ihrer Heimat gestellt 🙂
Oder wie wäre es mit einer Retourkutsche der Stadt Luxemburg an der Botschaft von Rusland: der Strassennamen vor deren Haustür wird umbenannt in Rue Alexei Navalny – mit der Unterschrift:
Oppositioneller, der trotz seiner, gelinde gesagt, bescheidenen Größe, beschloss gegen das diktarorische Regime von Putin anzukämpfen.
@ Piotr
@ max.l
Et ass schonn intressant, wann een eppes interpretéiert an der Iwwerzeegung ass, domadder och nach Recht ze hunn. Soit.
Datt en Här Putin en Nopeschland ugegraff huet, vun deem keng Gefor ausgaang ass, fannt dir net „domm an onverantwortlech“? An datt den Här Putin haaptsächlech d’Zivilbevëlkerung ugräift well en d’ukrainesch Militär net besiigt kritt, ass dann och normal fir Iech? Datt Mënschen, Bierger déi dem Putin näischt gemaach hunn, einfach ëmbruet ginn, Fraen a Kanner vergewaltegt a gequäält ginn, huelt Dir einfach esou hin? A wëllt d’Russesch Zaldote weider maache loossen?
Wat russesch Zaldote mat de Leit an der Ukrain maachen, ass bekannt. Villes ass dokumentéiert vun de verschiddene Mënscherechtsorganisatiounen. An trotzdeem reegt Dir Iech doriwwer op, datt et Leit ginn, déi d’russesch Militär esou séier wéi méiglech aus der Ukrain wëllen eraus hunn? Ma da fuert emol an d’Ukrain an erzielt dat de Leit do.
Wann de Putin säi Militär aus der Ukrain ofzitt, ass de Krich um Enn. Awer hie wëll dat jo net maachen, wéi en erëm viru Kuerzem gesot huet. Wann d’Ukrain ophält, sech ze verdeedegen, gëtt et keng Ukrain méi. An duerno gëtt Moldau ugegraff, baltesch Staaten, Polen …
Kuckt Iech un, wat an de staatleche Medien a Russland leeft, wéi d’Mënschen do manipuléiert ginn a wéi dem Weste mat Ugrëff gedrot gëtt, wéi all Dag rhetoresch méi eskaléiert gëtt an den Haass op de Weste verbreet gëtt. Kuckt Iech dat un. An duerno wësst Dir vläicht, mat weem mer et a Russland ze dinn hunn. E Massemörder, deen och nach matt der orthodoxer Kierch zesummen den Haass verbreet an dofir de Krich an der Ukrain als helleg bezeechent.
Duerno fält Iech vläicht och méi an wéi nëmme matt Argumentum ad hominem ze reagéieren.
@piotr
Deen dmp ass e propaganda braddler.
Een den hei mam blogiele faendel leeft an deck bake mecht…awer vun tuten a blosen keng ahnung huet an och weit vum schoss bleiwt.
@ luxmann / Richteg ! Ech hun u séngem Kommentar gesin dass néischt hannendrun wir an him dofir net geäntwert. Klasséiert ënnert: „Interlocuteur non valable“.
@ luxmann
Et ass scho ferm couragéiert, datt Dir eng Ferndiagnos iwwert eng Persoun ustellt, déi Dir net kennt an och säin Hannergrond net. An et ass erschreckend, datt Dir Iech entbléisst, dëst dann ëffentlech als Beleidegung publik ze maachen. Dat léisst op zimmlech desagreabel charakterlech Eegenschafte schléissen.
Wéini schreift Dir dann emol eppes Konstruktives oder wéinstens Intelligentes zum Thema? Jo, dat ass natierlech méi schwéier wéi aner Leit ze beleidegen. Awer e bësse Méi kéint Dir Iech scho ginn …
@ Piotr
Dat ass schonn eng spannend Ausso vun engem, deen aneren eppes ouni Gronn virgeheit well e mengt, e Kommentar a senger eegener Façon interpretéieren ze mussen, awer selwer bis elo kee wäertvolle Gedanken zum Thema ausgedréckt huet.
Sidd mer dofir net béis, wa mech Är Reaktioun, mech als „Interlocuteur non valable“ ze betruechten, net groussaarteg tangéiert. Vläicht géif ech Iech als „Interlocuteur“ méi eescht huelen, wann Dir fundéiert eppes géift zur Diskussioun bäidroen, statt nëmmen anerer ze denigréieren.
@ dmp / Léiwen „interlocuteur non valable“ Gitt zréck an d’Ukraine a verbreet do a ären Nonsens. Da geet et séier, ganz séier. Domat schléissen ech desen Intermezzo a wënschen iech nach eng erfollegréich a fridlech Woch heiheem.
@ Piotr
An e weidere Kommentar vun Iech, ouni iergendeppes Substantielles ausgedréckt ze hunn. Jo, ech kann ouni Weideres an zu jidder Zäit an d’Ukrain. An ech kann do esouguer soen, wat ech wëll. Géif ech a Russland goen, dierft ech do net soe wat ech wëll. Do géif ech ferm séier aus dem Verkéier gezu ginn. Dat ass schonn emol ee groussen Ënnerscheed tëschent der Ukrain a Russland.
Dofir sinn ech och ganz virsiichteg, wenn ech mat russesche Frënn kommunizéieren, déi a Russland liewen. Ech géif se a grouss Gefor bréngen. Awer esou „Niewesächlechkeeten” kritt Dir hei jo net mat. Dir geheit léiwer ouni Hannergrondwësse mat Argumentum ad hominem ëm Iech. Awer Haaptsaach, sech e kuerze Moment laang wichteg gemaach.
Wann ee vun Iech nëmmen ofwäertend Wuertwal d’Ukrain betreffend liest, erkennt ee wéi ech, dee vill Jore laang Diskussiounen op ganz anere Level wéi nëmmen ënner Zeitungsartikelen (déi allerdéngs enorm wichteg sinn) zur Ukrain a Russland féiert, Är „Quellen“, déi iwwer Ëmweeër meeschtens op Russland féieren. Et wier sënnvoll, géift Dir heiansdo russesche Staats-TV konsuméieren. Eventuell géift Dir selwer erféieren, feststellen ze mussen, wéi deckungsgläich är Usiichte mat deenen aus dem Kreml sinn.
Ëmmerhin ass et berouegend, datt Dir dësen „Intermezzo“ schléisse wëllt. Domadder hutt dir Iech gutt aus der Affär gezunn, ouni méi eppes zur Diskussioun bäidroen ze mussen. Dir hutt et also vermidden, Iech ëffentlech selwer blousszestellen, wat Är Kenntnisser zum Themekomplex Ukrain-Russland betrëfft.