Luxemburg / So viele Apotheken müsste es zusätzlich geben
Aktuell gibt es 102 Apotheken in Luxemburg – doch eigentlich müssten es 121 sein. Welche Regeln bestimmen eigentlich, wo eine Apotheke eröffnet werden darf?
121 Apotheken müssten eigentlich in Luxemburg vorhanden sein – es sind aktuell aber nur 102. Das geht aus einer Antwort von Gesundheitsministerin Martine Deprez auf eine parlamentarische Frage der ADR-Abgeordneten Alexandra Schoos und Jeff Engelen hervor. Die beiden Politiker sorgen sich um die medizinische Versorgung der Bürger des Großherzogtums.
Luxemburg liege mit 15,6 Apotheken pro 100.000 Einwohner „deutlich unter dem OECD-Wert von 28 Apotheken pro 100.000 Einwohner“, schreiben Schoos und Engelen in ihrer Frage. Gemeint ist der Durchschnittswert in den 38 Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Die Abgeordneten beschreiben einen „problematischen Fall“ in der Gemeinde Clerf. In der flächenmäßig zweitgrößten Gemeinde Luxemburgs gibt es nur eine Apotheke – und das bei 17 Ortschaften. Deswegen werden laut Schoos und Engelen „Stimmen laut, die eine weitere Apotheke für die genannte Gemeinde fordern“.
Dies ist jedoch nach der aktuellen Vorschrift nicht vorgesehen. Die Regelung besagt, dass eine Gemeinde eine Apotheke erhalten kann, sobald die Bevölkerung mindestens zwei Jahre über 2.500 Einwohner zählt. Das schreibt Ministerin Deprez in ihrer Antwort. Eine weitere Apotheke gibt es erst, wenn die Bevölkerung 5.000 Bewohner überschritten hat. Die Logik folgt immer dem gleichen Muster: drei Apotheken bei 7.500 Einwohnern, vier Apotheken bei 10.000 und so weiter. Falls eine Gemeinde diese Kriterien erfüllt, entscheide zusätzlich die „medizinische Dichte“, ob eine weitere Apotheke eröffnet werden darf.
Zwei weitere Apotheken autorisiert
Neben den aktuell 102 Apotheken in Luxemburg sind zwei weitere bereits autorisiert, müssen aber noch von einem Apotheker übernommen werden, schreibt Deprez. Diese befinden sich in der Stauseegemeinde und in Niederanven. Sieben Gemeinden sind außerdem „in der Diskussion“, Standort für eine Apotheke zu werden. Theoretisch könnten nach der aktuellen Regelung weitere zehn Apotheken entstehen.
48 Luxemburger Gemeinden haben derzeit keine Apotheke. Unter diesen müsste es nach den Einwohnerzahlen in der Ernztalgemeinde, Rosport-Mompach, Betzdorf, Schengen, Habscht, Koerich, Leudelingen, Bissen, Helperknapp und Lintgen eigentlich eine Apotheke geben.
In den letzten zehn Jahren ist keine Apotheke geschlossen worden, einige sind lediglich umgezogen, schreibt Deprez. Neue Apotheken sind in diesem Zeitraum in Belval, Contern, Differdingen, Ehlingen, Heiderscheid, Lorentzweiler und der „Cloche d’or“ hinzugekommen.
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