Volleyball-Pokal / Mamer feiert dritten Pokalsieg in Folge
Die Volleyballerinnen aus Mamer zeigen sich zum richtigen Zeitpunkt in blendender Form. Mit einem 3:0-Sieg gegen Walferdingen haben sie am Samstag zum dritten Mal in Folge den Pokalsieg gefeiert.
Das Damenfinale präsentierte sich dieses Jahr hochkarätig – im Vorfeld war, zumindest auf dem Papier, ein interessantes und umkämpftes Spiel zu erwarten gewesen. Der Pokalverteidiger Mamer gegen den amtierenden Meister Walferdingen – das war eigentlich nicht zu toppen. Schon früh hatten sich die Anhänger beider Teams auf beiden Seiten der Haupttribüne einquartiert und feuerten ihre Mannschaft bereits beim Aufwärmen mit Trommeln und Sirenen an. Um 18.45 Uhr war es dann endlich so weit und Schiedsrichter Marc Goedert pfiff das Spiel an. Voll konzentriert gingen die Spielerinnen ab dem ersten Ball zur Sache.
Der Walferdinger Trainer Lolo Van Elslande verzichtete erst mal auf die gesundheitlich angeschlagene Polinha Pitou und brachte Noa Reiland an ihrer Stelle. Den besseren Start erwischte der Titelverteidiger Mamer, der sich recht schnell mit 7:2 absetzte. Van Elslande nahm eine Auszeit, um den Flow des Gegners zu unterbrechen. Doch der Vorsprung sollte zunächst halten. Beim Herausforderer fielen viele Bälle zu Boden, die normalerweise bei der Verteidigung in guten Händen sind. „Einige Spielerinnen zeigten heute nicht den nötigen Biss, da spielte wohl die Müdigkeit mit“, erklärte Camille Esselin. Also musste es der Walferdinger Trainer mit Wechseln probieren: Zuerst kam Martina Fraschetti für Chloé Sautereau, dann Pitou für Reiland. Als noch keine Besserung eintrat, zog er die zweite Auszeit. Mittlerweile stand es 20:12 für den Titelverteidiger. Danach lief es endlich besser bei Walferdingen, sodass auch Mamer-Coach Ranguel Krivov zur Auszeit bat. Svetlana Stoyanova kam für Vanessa Koos, schritt zum Aufschlag und vergrößerte den Mamer Vorsprung wieder auf 24:16. Der vierte Satzball sollte dann den Satzsieg bringen, mit einem platzierten Angriff von Anu Vukicevic ins hintere Feld.
Den zweiten Satz eröffnete Walferdingen mit drei Punkten, ehe Mamer auch im Spiel ankam und am Gegner vorbeizog. Van Elslande probierte eine veränderte Aufstellung, der Esselin zum Opfer fiel. Diese schien besser zu funktionieren. Die Teams wechselten sich nun ständig in der Führung ab. Dann kam Alyssa Ballenger zum Aufschlag und Mamer zog davon (11:8). Walferdingen nahm eine weitere Auszeit – und diesmal schien der Coach die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Mannschaft von Van Elslande fand wieder den Anschluss. Das Spiel verlief nun einige Zeit auf Augenhöhe. Kurz vor der Money-Time gelang Mamer ein Mini-Break (19:17). Marie Schaack kam für Reiland bei Walferdingen. Doch Mamer baute die Führung weiter aus und beim Stand von 18:22 nahm Van Elslande die zweite Auszeit. Hoffmann und Co. mussten nun reagieren. Doch die Reaktion blieb aus und Mamer verfügte über fünf Satzbälle, von denen gleich der erste Trumpf stach. „Wir wussten, dass der Gegner einen gewissen ‚Bammel’ vor uns hatte. In den letzten zwei Jahren hatten wir ihn schon aus dem Pokal geworfen. Das wollten wir ausnutzen“, so Annalena Mach. Walferdingen stand also nun mit dem Rücken zur Wand, Ausrutscher waren verboten, wollte man noch verhindern, dass der Pokal im dritten Jahr in Folge in Mamer bleibt.
14. Pokalsieg der Vereinsgeschichte
Van Elslande brachte wieder Esselin für Reiland. Krivov vertraute weiterhin seiner Anfangsformation. Diesmal hatte seine Mannschaft wieder den besseren Start und konnte sich gleich einen Vorsprung von zwei, drei Punkten erspielen. Bei 8:11 nahm Van Elslande eine Auszeit. Nun ging ein Ruck durch sein Team. Doch der Rückstand blieb bestehen, verkleinerte sich allerdings. Das Spiel hatte sich zum Topspiel entwickelt, vor allem in der Verteidigung, doch auch die Angriffe beiderseits konnten sich sehen lassen. Als es Krivov zu bunt wurde (17:16), nahm er seine erste Auszeit und der Vorsprung wuchs wieder. Kleine Unsicherheiten schlichen sich jetzt in die Mamer Annahme. Bei 20:20 war Walferdingen dran. „Auch wenn es eng wurde, blieb die Stimmung gut und wir zogen weiter unser Ding durch, wir ließen uns zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe bringen“, erklärte die Kapitänin von Mamer. Braas suchte jetzt immer wieder Pitou, die den Block-out suchte und auch fand. Beim Stand von 22:23 zog Van Elslande seine letzte Auszeit. Doch der folgende Angriff brachte Mamer zwei Spielbälle. Den ersten wehrte Pitou ab. Krivov unterbrach ein letztes Mal das Spiel. Der zweite Spielball stach durch einen Angriff von Ballenger halbhoch über die Mitte – und Mamer hatte es fertiggebracht, im dritten Jahr hintereinander den Pokal zu gewinnen.
Mamer hat sich zu einer richtigen Pokalmannschaft entwickelt. „Gratulationen an Mamer, meine Mannschaft war heute sichtlich am Ende nach den schweren Spielen der letzten Woche, physisch wie auch mental. Wir konnten eigentlich kaum unser Können zeigen“, resümierte Van Elslande das verlorene Spiel. Beim Gegner kannte die Freude keine Grenzen. „Das Spiel wurde in Block und Verteidigung entschieden und da waren wir heute besser. Die gute Annahme erleichterte mir das Zuspiel. Ich konnte fast immer frei entscheiden, wohin mit den Bällen. Die Vorgabe war, wenn möglich den weiten Pass zu suchen, um ihrem Block die Arbeit zu erschweren“, so die Erklärungen der Mamer Zuspielerin Marie Reiterova nach dem Spiel. Mit dem nunmehr 14. Pokalsieg in der Vereinsgeschichte im Gepäck kann die Mannschaft um Kapitänin Annalena Mach sich auf das Meisterschaftsfinale konzentrieren und das Double anvisieren.
Statistik
Mamer – Walferdingen 3:0 (25:19, 25:19, 25:23)
Mamer: Mach (10), Reiterova (3), Koos (4), Hasku (12), Ballenger (14), Vukicevic (13), Libero: Neu, Auswechselspielerinnen: Stoyanova1; 13 Mannschaftsfehler
Walferdingen: Hoffmann (9), Braas (1), Reiland (4), Sautereau (5), Piata (8), Esselin (5), Libero: Martin, Auswechselspielerinnen: Pitou (16), Alliaume, Schaack, Fraschetti; 19 Mannschaftsfehler
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