Radsport / Die Ergebnisse aus dem Ausland: Pedersen schlägt Van der Poel
Mads Pedersen hat am Sonntag Gent-Wevelgem gewonnen und für großen Jubel beim Team Lidl-Trek gesorgt. Der Däne profitierte auch von der Arbeit von Alex Kirsch, der jedoch 51 Kilometer vor dem Ziel stürzte. In Katalonien überragte derweil Tadej Pogacar.
Gent-Wevelgem (B/1.UWT): Doppelschlag verpasst: Der niederländische Rad-Weltmeister Mathieu van der Poel ist zwei Tage nach seinem ersten Saisonsieg bei E3 Harelbeke beim Halbklassiker Gent-Wevelgem knapp gescheitert. Der 29-Jährige vom Team Alpecin-Deceuninck musste sich nach 253 intensiven Kilometern durch die belgischen Westprovinzen nur dem dänischen Ex-Weltmeister Mats Pedersen (Lidl-Trek) geschlagen geben.
„Es ist schade, weil ich unbedingt gewinnen wollte, aber wenn einer stärker ist, ist es einfacher, es zu akzeptieren. Ich brauche jetzt ein bisschen Pause“, sagte van der Poel.
Pedersen, der nach seinem WM-Titel 2019 das Regenbogentrikot getragen hatte, zog aus der zweiköpfigen Spitzengruppe heraus den Sprint an und ließ sich von seinem prominenten Kontrahenten nicht mehr überholen. Der 28-Jährige feierte damit seinen zweiten Triumph in Wevelgem nach 2020. Dritter wurde Jordi Meeus aus dem deutschen Rennstall Bora-hansgrohe, der den Massenspurt der Verfolger mit 16 Sekunden Rückstand auf Pedersen für sich entschied.
„Ich musste auf meinen Sprint vertrauen und bei der Form, die Mathieu zuletzt gezeigt hatte, war es eigentlich schwer, an den Sieg zu glauben“, sagte Pedersen und richtete den Blick bereits auf das nächste Highlight des Rennkalenders. Bei der Flandern-Rundfahrt am kommenden Sonntag wird er sich möglicherweise erneut mit van der Poel duellieren: „Das ist ein ganz anderes Rennen als das hier. Aber heute hat mir gezeigt, dass meine Form definitiv gut ist.“
Begonnen hatte das Rennen am Vormittag in der Kleinstadt Ypern in Westflandern – und von Beginn an ging es zur Sache. Früh brach das unruhige Fahrerfeld immer wieder auseinander, nach einer Windkante fuhr zunächst lange eine 36-köpfige Gruppe vorne weg.
Topfavorit und Weltmeister van der Poel, der am Freitag erstmals beim Eintagesrennen E3 Harelbeke triumphiert hatte, übernahm anschließend die Initiative. Der 29-Jährige fuhr im letzten Renndrittel zumeist an der Spitze – bei der dritten Überquerung des berühmten Kopfsteinpflaster-Hügels Kemmelberg 34 km vor dem Ziel konnte schließlich nur noch Pedersen mithalten.
Mit gemischten Gefühl hat wohl Alex Kirsch, der einzige Luxemburger am Start, das Rennen beendet. Stets an der Seite seines Kapitäns Pedersen, stürzte er 51 Kilometer vor dem Ziel und beendete das Rennen vorzeitig.
Katalonien-Rundfahrt (E/2.UWT): Der Slowene Tadej Pogacar hat souverän die 103. Ausgabe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen und dabei seine Ausnahmestellung unter Beweis gestellt. Der zweimalige Tour-de-France-Gewinner triumphierte auf vier der sieben Etappen, auch am Sonntag in Barcelona setzte er sich im Sprint durch. Im Gesamtklassement hatte er 3:41 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Spanier Mikel Landa (Quick-Step). Zudem gewann Pogacar die Punkt- und Bergwertung des Traditionsrennens.
Auf der Schlussetappe über 154,3 km in der katalanischen Hauptstadt kam er vor dem Franzosen Dorian Godon (Decathlon – Ag2r) ins Ziel. Dabei war der vierte Tagessieg „eigentlich gar nicht der Plan, wir haben auf Marc Soler gesetzt“, sagte Pogacar. Doch als der Teamkollege sich nicht absetzen konnte, schlug der Kapitän der Mannschaft UAE Emirates im Endspurt zu. Bis dahin habe er nur „versucht, den anderen Rädern zu folgen und vorne zu bleiben“, sagte Pogacar.
Der siebte und letzte Abschnitt hatte den Fahrern noch einmal alles abverlangt, sechsmal mussten sie den giftigen Anstieg zum Montjuic bewältigen. Lange fuhr der Allgäuer Georg Steinhauser (EF Education-EasyPost) an der Spitze, doch das Feld fing den Ausreißer auf der fünften Runde hinauf zum Hausberg der Metropole ab.
Pogacar hatte seine Führung am Samstag mit einer beeindruckenden Solofahrt zur Bergankunft in Queralt ausgebaut. Am Sonntag hielt er sich lange zurück, deutete aber mit kurzen Antritten im Steilstück vor der Bergkuppe seine Überlegenheit an und ließ im Schlussspurt alle Konkurrenten stehen. Bereits Anfang März hatte er bei den Strade Bianche in Italien mit einem erfolgreichen 81-km-Solo die Konkurrenz fassungslos zurückgelassen. Michel Ries (Arkea-B&B Hotels), der einzige Luxemburger am Start der Katalonien-Rundfahrt, beendete das Etappenrennen als 60. auf 50:39 Minuten.
Auch wenn es beim Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo anschließend nur zu Platz drei reichte: Pogacar (25) sammelt fleißig Kilometer und Selbstvertrauen mit Blick auf sein großes Ziel, seinen großen Rivalen Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) vom Tour-Thron zu stoßen. Der Däne hält sich noch etwas zurück, nach dem Sieg bei Tirreno-Adriatico startet er am 1. April bei der Baskenland-Rundfahrt.
Olympias Tour (NL/2.2): Der ehemalige Leopard-Radsportler aus Deutschland Tim Torn Teutenberg hat das fünftägige Etappenrennen in den Niederlanden gewonnen. Noch vergangenes Jahr trug er das Trikot von Leopard TOGT, mittlerweile fährt er für die Nachwuchsmannschaft von Lidl-Trek. Bester Luxemburger im Gesamtklassement war Mathieu Kockelmann (Lotto-Kern Haus) als 23. auf 3:48 Minuten. Sein Teamkollege Mil Morang wurde 54. auf 15:49 Minuten. Vom luxemburgischen Nationalteam fuhr kein Fahrer das Rennen zu Ende: Mats Berns, Rafael Pereira Marques, Loïc Bettendorff, Alexandre Kess, Tom Paquet und Arno Wallenborn mussten vorzeitig aussteigen.
Gent-Wevelgem (1.UWT): Christine Majerus (SD Worx-ProTime) durfte sich am Sonntag über den Sieg ihrer Teamkollegin Lorena Wiebes freuen. Majerus selbst erledigte lange Zeit viel Arbeit und konnte im Finale das Tempo an der Spitze des Feldes nochmal anziehen. Am Ende krönte Wiebes die Arbeit ihrer Teamkolleginnen und gewann den Sprint vor Elisa Balsamo (Lidl-Trek) und Chiara Consonni (UAE). Nina Berton (Ceratizit-WNT) beendete das Rennen auf dem 15. Platz, Majerus wurde 25. Beide fuhren mit der ersten Gruppe ins Ziel.
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