Paris-Nice / Ex-Leopard Skjelmose obenauf, McNulty übernimmt Gesamtführung
Ex-Leopard-Radsportler Mattias Skjelmose durfte am Freitag über den Etappensieg bei Paris-Nice jubeln. In der Gesamtwertung übernimmt UAE in Person von Brandon McNulty das Sagen.
Der dänische Radprofi Mattias Skjelmose hat die sechste und längste Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der 23-Jährige vom Team Lidl-Trek setzte sich auf dem knapp 198 km langen Teilstück von Sisteron nach La Colle-sur-Loup im Sprint einer dreiköpfigen Ausreißergruppe durch. Brandon McNulty (UAE Team Emirates) wurde Zweiter, der US-Amerikaner übernahm damit erneut die Gesamtführung.
Hinter Skjelmose und McNulty kam am Freitag Matteo Jorgenson (USA) auf Platz drei ins Ziel. Der Fahrer von Visma-Lease a Bike hatte am letzten Anstieg des Tages mit einer Tempoverschärfung die umkämpfte Schlussphase eingeläutet, auf der Zielgeraden dann aber nicht mehr genügend Kraftreserven. Bob Jungels (Bora-hansgrohe) wurde 41. auf 14:24 Minuten, Kevin Geniets (Groupama-FDJ) hatte als 68. 18:04 Minuten Rückstand und Arthur Kluckers (Tudor) fuhr in der gleichen Gruppe als 103. ins Ziel.
Im Gesamtklassement liegt McNulty, der schon nach der dritten Etappe in Führung lag, 23 Sekunden vor Jorgensen. Der australische Meister Luke Plapp, der auf Platz eins ins siebte Teilstück gegangen war, ist Dritter. Im Duell der Top-Favoriten knöpfte Remco Evenepoel (Belgien/Soudal-Quick Step) dem Slowenen Primoz Roglic (Slowenien/Bora-hansgrohe) eine Sekunde ab. Auf McNulty hat der fünftplatzierte Zeitfahr-Weltmeister 1:03 Minuten Rückstand, Roglic auf dem elften Rang schon 1:44 Minuten.
Die siebte und vorletzte Etappe am Samstag sollte ursprünglich über 173 km von Nizza nach Auron führen. Aufgrund schlechter Wetterprognosen (Schnee und Minusgrade) mussten die Organisatoren die Streckenführung jedoch ändern, der Tagesabschnitt endet nun mit einer Bergankunft auf dem Madone d’Utelle. Insgesamt sind dann nur noch 104 km zu bestreiten.
Die 82. Austragung des traditionsreichen Rennens endet am Sonntag in Nizza, wo am 21. Juli auch das große Finale der Tour de France steigt.
Im Überblick
82. Paris-Nice, 6. Etappe: Sisteron – La Colle-sur-Loup (198,2 km):
1. Mattias Skjelmose (Lidl-Trek) 4:36:51 Stunden. 2. Brandon McNulty (USA/UAE Team Emirates), 3. Matteo Jorgenson (USA/Visma-Lease a Bike) beide gleiche Zeit, 4. Remco Evenepoel (Belgien/Soudal-Quick Step) +0:52 Minuten, 5. Harold Tejada (Kolumbien/Astana Qazaqstan) +0,53, 6. Aurélien Paret-Peintre gleiche Zeit, … 41. Bob Jungels (Luxemburg/Bora-hansgrohe) 14:24, … 68. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ), … 103. Arthur Kluckers (Luxemburg/Tudor) beide 18:04
Gesamtwertung nach 6 von 8 Etappen:
1. McNulty 22:15:58 Stunden, 2. Jorgenson +0:23 Minuten, 3. Luke Plapp (Australien/Jayco AlUla) +0:34, 4. Skjelmose +0:54, 5. Evenepoel +1:03, 6. Egan Bernal (Kolumbien/Ineos Grenadiers) +1:14, … 11. Roglic +1:44, … 48. Geniets 32:54, 49. Jungels 33:11, 98. Kluckers 46:23
Vingegaard mit Machtdemonstration
Tour-Sieger Jonas Vingegaard ist auf der schweren fünften Etappe bei Tirreno-Adriatico zum Tagessieg gestürmt und ins Trikot des Gesamtführenden geschlüpft. Der dänische Superstar des Radsport-Topteams Visma-Lease a Bike fuhr auf dem 146 km langen Teilstück von Torricella Sicura nach Valle Castellana der Konkurrenz davon. Im Gesamtklassement schob sich Vingegaard damit von Rang fünf an die Spitzenposition vor. Der bisherige Leader, der italienische Sprinter Jonathan Milan (Lidl-Trek), war bereits an der ersten Bergwertung des Tages zurückgefallen. Auf das Peloton hatten am Freitag gleich mehrere knackige Anstiege gewartet. Insgesamt galt es, knapp 2.800 Höhenmeter zu überwinden – darunter der anspruchsvolle Pass von San Giacomo, ein Berg der höchsten Kategorie. Dort setzte Vingegaard 29 km vor dem Ziel die vorentscheidende Attacke, der Vorsprung auf seine ersten Verfolger betrug letztlich 1:11 Minuten. Am Vormittag nicht mehr an den Start gegangen war der Brite Chris Froome. Wie sein Rennstall Israel-Premier Tech mitteilte, hatte sich der viermalige Tour-Sieger bei seinem Sturz auf der zweiten Etappe einen Kahnbeinbruch zugezogen. Die vorletzte und sechste Etappe führt am Samstag über 180 km und 3.100 Höhenmeter von Sassoferrato nach Cagli (Monte Petrano), die dortige Bergankunft wird voraussichtlich über den Gesamtsieg beim „Rennen zwischen den Meeren“ entscheiden. Die Fernfahrt endet am Sonntag in San Benedetto del Tronto.
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